Forschungsallianz

Merck und GSK entwickeln neue Krebsimmuntherapie

Berlin - 05.02.2019, 17:00 Uhr

Merck forscht, GSK zahlt - ist der Darmstädter Konzern erfolgreich, winken Einkünfte in Milliardenhöhe. (Foto: imago)

Merck forscht, GSK zahlt - ist der Darmstädter Konzern erfolgreich, winken Einkünfte in Milliardenhöhe. (Foto: imago)


Gemeinsam forscht es sich besser: Der Darmstädter Merck-Konzern und das britische Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline tun sich bei der klinischen Entwicklung der neuen Krebsimmuntherapie Bintrafusp alfa zusammen. Das klinische Forschungsprogramm soll laut Merck acht Studien umfassen. Im Falle einer erfolgreichen Zulassung erhält Merck von GSK Zahlungen in Milliardenhöhe.

Der Pharmahersteller Merck aus Darmstadt und der britische Konzern GlaxoSmithKline (GSK) wollen die neue Krebsimmuntherapie Bintrafusp alfa gemeinsam entwickeln und vermarkten. Am heutigen Dienstag gab Merck die strategische Allianz gegenüber der Nachrichtenagentur dpa bekannt.

Zwei Signalwege, ein Protein

Bintrafusp alfa (Entwicklungsname M7824) ist ein bifunktionales Fusionsprotein und bindet an den transformierenden Wachstumsfaktor beta (TGF-β)-Trap sowie an den anti-programmierten Zelltod-Ligand 1 (PD-L1). Damit setzt der Onkologiekandidat an zwei immunsupprimierenden Signalwegen an, welche Krebszellen nutzen, um der Zerstörung durch das Immunsystem zu entgehen. „Der Arzneikandidat M7824 verfügt über das Potenzial, Krebspatienten neue Optionen zu eröffnen“, erklärte Belén Garijo, Chefin der Pharma-Sparte von Merck gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Merck forscht, GSK zahlt

Das zugehörige Studienprogramm ist umfangreich: Laut Merck laufen derzeit acht klinische Studien oder sollen voraussichtlich 2019 gestartet werden, darunter Studien bei nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom und Tumoren des biliären Trakts. So umfasst das Studienprogramm beispielsweise eine Phase-II-Studie, in der M7824 als Erstlinienbehandlung bei Patienten mit fortgeschrittenem, nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom (NSCLC) mit PD-L1-Expression im Vergleich zu Pembrolizumab untersucht wird. Neben der Anwendung als Monotherapie soll M7824 auch in Kombination mit anderen Wirkstoffen getestet werden.

Die zugehörige Finanzspritze erhält Merck von GSK. So erhält das Darmstädter Unternehmen zunächst 300 Millionen Euro als Vorauszahlung. Für den weiteren Verlauf des Projekts haben die Konzerne Meilensteine definiert. Merck erhält für die Teiletappen Einzelzahlungen bis zu 500 Millionen Euro. Der potenzielle Gesamtwert, also sollte es M7824 zur Marktreife schaffen, beläuft sich auf bis zu 3,7 Milliarden Euro.


dpa / Dr. Bettina Jung
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.