DAZ.online: Haben Männer diesbezüglich
Nachholbedarf? Zumindest hat man den Eindruck, dass Frauen eher „etwas für ihre
Gesundheit tun“ oder ist das eine Generationenfrage?
Smollich: In Bezug auf
gesundheitliche Prävention haben Männer im Vergleich zu Frauen definitiv
Nachholbedarf, z. B. auch dort, wo es um eine gesundheitsförderliche Ernährung
geht. Das bedeutet natürlich nicht, dass Männer mehr NEM einnehmen sollten, um
einen im Vergleich zu Frauen gesundheitschädlicheren Lebensstil vermeintlich zu
kompensieren. Grundsätzlich werden NEM häufiger von Frauen als von Männern
eingenommen.
DAZ.online: Stimmt ihrer Meinung nach
der Eindruck, dass vor allem die Menschen NEM nehmen, die sie am wenigsten
bräuchten? Also solche, die ohnehin gesundheitsbewusst leben und sich
entsprechend ernähren.
Smollich: Dieser Eindruck stimmt und ist durch
zahlreiche Studien belegt. Tatsächlich werden NEM besonders häufig von Frauen über
40 Jahren, mit höherem Bildungsstatus und einem insgesamt eher
gesundheitsbewussten Lebensstil konsumiert. Umgekehrt nutzen gerade jene
Bevölkerungsgruppen, die im Einzelfall vielleicht doch von NEM profitieren
würden, diese Präparate eher nicht. Das heißt: Da die typischen NEM-Konsumenten
meist ohnehin schon sehr gut mit Mikronährstoffen versorgt sind, ist die
Sinnhaftigkeit besonders fraglich.
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