Versandapotheken

Sanicare: Wir werden nicht verkauft und ziehen auch nicht nach Holland

Berlin - 13.02.2019, 15:05 Uhr

Die im niedersächsischen Bad Laer ansässige Versandapotheke Sanicare soll laut einem Medienbericht verkauft worden sein. Doch der Besitzer widerspricht. (s / Foto: dpa)

Die im niedersächsischen Bad Laer ansässige Versandapotheke Sanicare soll laut einem Medienbericht verkauft worden sein. Doch der Besitzer widerspricht. (s / Foto: dpa)


Die niedersächsische Versandapotheke Sanicare protestiert gegen Meldungen, nach denen sie kurz vor einer Übernahme steht. Das Branchenportal Apotheke Adhoc hatte am heutigen Mittwoch gemeldet, dass der britische Finanzinvestor Marcol den Versender gekauft habe und nun einen Umzug in die Niederlande plane. Sanicare-Inhaber und Geschäftsführer Christoph Bertram meint: Es gibt noch nicht einmal Verhandlungen.

Der Markt der Versandapotheken ist seit Monaten in Bewegung: Die großen beiden EU-Versender DocMorris und Shop Apotheke haben über Umwege und Hilfskonstruktionen mehrere große deutsche Versandapotheken übernommen. Vor diesem Hintergrund erscheint es durchaus plausibel, dass nun auch einer der letzten Platzhirsche unter den deutschen Versendern aufgekauft wurde. Genau das meldete der Branchendienst Apotheke Adhoc am heutigen Mittwoch: Der britische Investment-Konzern Marcol soll sich mit den Niedersachsen über eine Übernahme einig geworden sein.

Apotheke Adhoc bezieht sich auf „übereinstimmende Informationen aus dem Markt“ und schreibt weiter, dass es noch keine Bestätigung der Unternehmen gebe. Manager von Marcol hätten bereits in Amsterdam eine Firma mit dem „Sanicare“ gegründet – dahinter könne ein bevorstehender Umzug in die Niederlande stecken.

Bertram: Es gibt keinen Käufer, keine Verhandlungen, keinen Umzug

Doch Christoph Bertram, geschäftsführender Gesellschafter bei Sanicare, protestiert heftig. In einer persönlichen unterschriebenen Mitteilung heißt es: „Hiermit stelle ich richtig, dass ich Sanicare nicht verlauft habe, so dass es auch keinen Käufer gibt, der einen Umzug nach Holland plant. Aktuell laufen auch keine Verhandlungen zwischen Marcol und mir. Außerdem liegen heute die Marken- und Domainrechte mehrheitlich bei mir.“ Des Weiteren dementiert Bertram auch, jemals mit Apotheke Adhoc über den Fall gesprochen zu haben. Bertram wörtlich: „Zu meinem Bedauern hat, anders als in dem Artikel erwähnt, Apotheke Adhoc mich auch nicht vorab um eine Stellungnahme gebeten.“

Klar ist: Die niedersächsische Versandapotheke hat sehr unruhige Jahre hinter sich. Nach dem Tod des Sanicare-Gründers Johannes Mönter hatte im Jahr 2013 der Saarländische Apotheker Volkmar Schein den Versender übernommen – und dabei auf vielfältige Weise mit dem Kaufmann Detlef Dusel zusammengearbeitet, der auch kaufmännischer Leiter von Sanicare wurde. Im September 2014 stieg der Apotheker Christoph Bertram mit 50 Prozent der OHG-Anteile in die Apotheke ein, später überließ ihm Schein weitere 45 Prozent. Schein starb dann im Juli 2016. Seitdem gibt es einen Streit zwischen der Witwe von Schein und den Sanicare-Eigentümern, es geht um die Anteile an der Versandapotheke.


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