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Österreich
Kammer und Verband streiten über Zahl der Notdienste
Machen die Apotheken im Österreich zu viele Bereitschaftsdienste? Vor allem in der Hauptstadt Wien sei die Dichte viel zu hoch, moniert der Apothekerverband des Landes und will den Service zurückfahren. Das kommt gar nicht in Frage, kontert nun die Apothekerkammer Wien.
Im Rahmen der Jahresbilanz für 2018 hatte der österreichische Apothekerverband sich vor wenigen Tagen unter anderem über die große Belastung durch die zahlreichen Notdienste der Apotheken beklagt. Diese komme den Berufsstand teuer zu stehen.
Von jährlich 33 Millionen Euro hatte Verbandspräsident Jürgen Rehak gesprochen, die die Apotheken nahezu zur Gänze selbst finanzieren müßten. Seine Forderung: mehr unternehmerische Freiheit bei der Entscheidung über die Nachdienst-Dichte. Kritisiert hatte Rehak in diesem Zusammenhang überdies, dass der wichtige Apotheken-Notdienst in der Nacht häufig zum Late-Night-Shopping missbraucht werde. Der Verbandspräsident hatte deshalb eine Reduktion der Wiener Nachtapotheken im Bereitschaftsdienst nach 22 Uhr von 40 auf 15 ins Spiel gebracht.
Kammer widerspricht
Diesem Ansinnen erteilt die Wiener Apothekerkammer allerdings eine klare Absage. Wie in der österreichischen Presse verlautete, soll die Kammer am Freitag letzter Woche versichert haben, dass in der Bundeshauptstadt keine Reduktion der Nachtöffnung vorgesehen sei. Das Portal „Wien.orf.at“ verweist auf eine Aussendung der Kammer, nach der „keinerlei derartige Maßnahmen“ geplant seien.
„Eine von Jürgen Rehak, dem Präsidenten des Österreichischen Apothekerverbandes, gegenüber den Medien in Aussicht gestellte Reduktion auf 15 Nachtapotheken ab 22.00 Uhr wird es nicht geben“, wird der Präsident der Wiener Kammer, Philipp Saiko zitiert. Man nehme den Versorgungsauftrag nämlich „sehr ernst“. Die Zahl der Nachtapotheken in Wien liege bei etwa 35. „Und daran wird sich auch so schnell nichts ändern“, habe Saiko beteuert.
Verteilung unterschiedlich
Die Vizepräsidentin der Wiener Apothekerkammer Susanne Ergott-Badawi weist ergänzend darauf hin, dass die Verteilung der Nachtapotheken ist in Österreich je nach Bundesland durchaus unterschiedlich sei. Rehak als Vorarlberger Apotheker habe zu diesem Thema offenbar einen ganz anderen Bezug als die Wiener.
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