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Darmstädter Pharmakonzern
Merck profitiert von Verkauf der OTC-Sparte
Der Verkauf des Geschäfts mit rezeptfreien Arzneien an den Konsumgüterriesen Procter & Gamble hat Merck einen Ergebnissprung beschert. Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern steigerte 2018 den Gewinn unterm Strich binnen Jahresfrist um fast 30 Prozent auf 3,37 Milliarden Euro, wie Merck am Donnerstag erklärte.
Im Tagesgeschäft lief es für Merck hingegen nicht rund. Der Konzern hatte abermals mit asiatischer Konkurrenz im Geschäft mit Flüssigkristallen zu kämpfen, die etwa in Smartphone- und TV-Displays zum Einsatz kommen. Hier lief es immerhin im zweiten Halbjahr besser, weil Kunden in China mehr abnahmen.
Der Umsatz kletterte dank eines starken Schlussquartals von 14,5 Milliarden Euro im Vorjahr auf nun 14,8 Milliarden Euro. Kräftige Währungseffekte drückten jedoch das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis (Ebitda) um knapp 11 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro. Merck litt unter einem schwächeren Dollar und der starken Abwertung lateinamerikanischer Währungen, sodass Umsätze bei der Umrechnung in Euro geringer ausfielen. Für 2019 erwartet der Konzern nun leichte Zuwächse bei Umsatz und Betriebsgewinn aus eigener Kraft.
Oschmann: 2018 war ein Übergangsjahr
Nach einem selbstausgerufenen „Übergangsjahr 2018“ will
Merck im laufenden Geschäftsjahr wieder vorankommen. „Wir wollen bei den
wichtigsten Kennzahlen wieder nachhaltig wachsen“, bekräftigte Konzernchef
Stefan Oschman bei der Vorlage der Jahresbilanz in Darmstadt. So soll nach
einem Rückgang 2018 das Betriebsergebnis kräftig steigen, der Umsatz soll
moderat wachsen. Der Gegenwind von der Währungsseite bläst zwar weiter,
voraussichtlich aber nicht mehr so stark wie im vergangenen Jahr.
2018 hatte Merck enorm mit den Währungskrisen in lateinamerikanischen Ländern
zu kämpfen, gegen die der Konzern nicht abgesichert ist. So machte den
Darmstädtern etwa der rasante Verfall des argentinischen Peso zu schaffen.
Zudem macht neuerdings vor allem chinesische Konkurrenz dem jahrelang
unangefochtenen Marktführer im Geschäft mit Flüssigkristallen, die etwa für
Smartphones und Displays verwendet werden, Boden streitig.
Bavencio und Mavenclad: Umsätze steigen
Zugpferd war einmal mehr die Laborsparte. Auch das Pharmageschäft kam dank neuer Hoffnungsträger voran, Währungseffekte fraßen den Zuwachs aber nahezu komplett wieder auf. Die Umsätze mit den beiden wichtigsten neuen Mitteln, dem Krebsmedikament Bavencio und Mavenclad bei Multipler Sklerose (MS), erhöhten sich deutlich, bleiben aber weiterhin im niedrigen zweistelligen Millionenbereich. Dagegen verliert der in die Jahre gekommene, wichtigste Kassenschlager des Konzerns, das MS-Mittel Rebif, an Umsatz.
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