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Symposium der Bundesapothekerkammer
Pharmazeutische Betreuung darf kein Zufall mehr sein
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will erreichen, dass Apotheker neue pharmazeutische Dienstleistungen erbringen. Welche das sein können, ist aber noch völlig unklar. Geht es nach der
Bundesapothekerkammer, gehört die Medikationsanalyse klar dazu. Das stellte
BAK-Präsident Dr. Andreas Kiefer am heutigen Dienstag beim Symposium der
Bundesapothekerkammer in Berlin klar. Es dürfe nicht mehr dem Zufall und dem
guten Willen der Ärzte oder Apotheker überlassen sein, ob die Medikation analysiert
wird.
Um die Arzneimitteltherapie älterer Menschen zu verbessern, bedarf es einer engeren Zusammenarbeit von Ärzten, Apothekern und Pflegekräften. Zu diesem Fazit kamen die Teilnehmer des Symposiums „Sichere Arzneimittel für die Generation 70Plus – Probleme und Lösungen“ der Bundesapothekerkammer (BAK), das am heutigen Dienstag stattfand. Vertreter der jeweiligen Profession sowie der Patienten hatten sich dazu in Berlin eingefunden. Evelyne Hohmann, Geschäftsführerin der Landesvereinigung Selbsthilfe Berlin e.V., Prof. Dr. med. Petra Thürmann, Lehrstuhlinhaberin für Klinische Pharmakologie der Universität Witten-Herdecke, Apotheker Prof. Dr. Ulrich Jaehde, Leiter des Bereichs Klinische Pharmazie an der Universität Bonn und Mitglied der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) und Christine Vogler, Leiterin der Wannsee-Schule für Krankenpflege und Vizepräsidentin des Deutschen Pflegerats.
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„Die Zeit der Modellprojekte ist vorbei“
Der Apotheke kommt dabei aber nach Ansicht von BAK-Präsident Kiefer eine besondere Rolle zu, das gelte insbesondere für ältere Patienten, die sich zu Haus selbst versorgen oder von Angehörigen versorgt werden. Schließlich sei die Apotheke die letzte Instanz, bevor das Arzneimittel dem Patienten überlassen wird. Untersuchungen hätten zudem ergeben, dass mehr als 90 Prozent der über 70-Jährigen eine Stammapotheke habe. Somit könne man mit Einschreibemodellen in der Apotheke einen Großteil der Patienten dieser Altersgruppe erreichen, so Kiefer. Umso wichtiger ist es in seinen Augen, dass das Medikationsmanagement in der Apotheke nun flächendeckend verfügbar wird.
„Die Zeit der Modellprojekte ist vorbei“, sagte der BAK-Präsident. „Die Medikationsanalyse muss eine Regelleistung werden, auf die jeder einen Anspruch hat und nicht mehr nur vom guten Willen der jeweiligen Akteure abhängen darf.“ Natürlich müsse sie dann auch honoriert werden.
Kiefer schlug dann die Brücke zur aktuellen Politik. Schließlich hat Jens Spahn vor, den Apothekern zu ermöglichen, honorierte Dienstleistungen anzubieten. Bislang wurde aber nicht konkretisiert, was das genau sein könnte. Laut Kiefer gehört die Medikationsanalyse nach Ansicht der BAK aber definitiv dazu. 240 Millionen Euro extra waren dafür ursprünglich im Gespräch, nach den aktuellen Plänen der Unionsfraktion könnte die Summe geringer ausfallen. Kiefer wollte die Höhe aber auch nicht kommentieren. „Im Zweifel ist es immer zu wenig. Es ist wichtig, die PS erst einmal auf die Straße zu bringen. Wenn die Nachfrage seitens der Patienten besteht, folgt das Geld der Leistung.“
1 Kommentar
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von Wolfgang Müller am 12.03.2019 um 17:37 Uhr
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