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Neue Leistungen in der Apotheke
Becker: Notfall- und Folgerezepte ausstellen, Impfstatus checken
Mit Blick auf das von der Großen Koalition geplante Apothekengesetz hat DAV-Chef Fritz Becker am gestrigen Montagabend in Berlin weitere politische Forderungen der Apotheker aufgestellt. Beim parlamentarischen Abend der baden-württembergischen Apotheker in der Hauptstadt erklärte Becker, dass man sich durchaus vorstellen könne, dass Apotheker in Not- und Wiederholungsfällen auch ohne ärztliche Verordnung Rx-Arzneimittel abgeben und den Impfstatus ihrer Patienten checken. Außerdem forderte Becker mehr Geld für die Apotheker.
Wie gewohnt hat Fritz Becker, Präsident des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg und Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), beim gestrigen parlamentarischen Abend der baden-württembergischen Apotheker in Berlin die wirtschaftlichen Entwicklungen in der Apothekenbranche vorgestellt. Ein Schwerpunkt in Beckers Rede war diesmal der OTC-Markt. Der DAV-Chef erläuterte, dass die Apotheker in diesem Bereich in den vergangenen Jahren zwar noch einen leichten Umsatzanstieg verzeichnen konnten. Der Absatz ist laut Becker seit 2016 aber kontinuierlich gesunken: Von 649 Millionen OTC-Packungen (2016) auf 619 Millionen Packungen (2018).
Hier stellte Becker auch die Unterschiede zum Versandhandel dar: Laut DAV-Chef beträgt der Anteil der Versender am Rx-Markt weiterhin etwa 1 Prozent. Das Kuchenstück der Versandkonzerne am OTC-Markt wird hingegen immer größer, Ende 2018 habe es bei rund 15 Prozent gelegen. Alleine im vergangenen Jahr konnten die Versender 106 Millionen Euro mit OTC hinzugewinnen, das entspricht einem Plus von rund 11 Prozent. Die Apotheken setzten 2018 mit OTC nur 0,6 Prozent mehr um, nämlich insgesamt 36 Millionen Euro. Insgesamt wuchs der gesamte OTC-Markt um 2 Prozent. Becker bezog sich bei seinen Zahlen auf Angaben des Marktforschungsunternehmens Insight Health.
Becker: Das Paket ist ein guter Kompromiss
Im politischen Teil seiner Rede beschäftigte sich der DAV-Chef hauptsächlich mit der von der Großen Koalition geplanten Apotheken-Reform. Zunächst wiederholte Becker die Beschlüsse des ABDA-Gesamtvorstandes aus der vergangenen Woche: „Wir können darauf aufbauen, auf diesen Eckpunkten“, sagte Becker. Dass nun statt eines Rx-Boni-Deckels – wie ursprünglich von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geplant – ein Rx-Boni-Verbot kommen soll, bezeichnete Becker als „guten Kompromiss“. Er begrüßte auch die geplanten Maßnahmen zur freien Apothekenwahl. Zur Erinnerung: Union und SPD wollen es Krankenkassen verbieten, mit EU-Versendern Verträge abzuschließen und Versicherte an Versender zu „lotsen“. Außerdem soll bei der Einführung des E-Rezeptes das „Makeln“ von Verordnungen verboten werden.
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Allerdings hatte Becker auch noch einige Kritikpunkte am Spahn-Plan. Dass das BMG das alte Rx-Boni-Verbot im Arzneimittelgesetz (AMG) streichen will, bezeichnete Becker als „nicht ganz glücklich“. Allerdings habe er „durchaus Verständnis dafür, dass die Politik mit der Streichung dieser Regelung auf das EU-Vertragsverletzungsverfahren reagieren“ müsse. Der „Knackpunkt“ sei für ihn aber die dadurch entstehende Ausnahme für PKV-Versicherte. Schließlich würden von der Verankerung des Boni-Verbots im SGB V ausschließlich GKV-Versicherte betroffen sein, PKV-Versicherte könnten also Rx-Boni erhalten.
3 Kommentare
Notfallversorgung, Folgeversorgung, Impfungen...
von Hermann Eiken am 02.04.2019 um 12:06 Uhr
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AW: Notfallversorgung, Folgeversorgung,
von Stefan Haydn am 03.04.2019 um 14:42 Uhr
Jährliche Anpassung
von Jan Kusterer am 02.04.2019 um 8:53 Uhr
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