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BMG-Antwort auf FDP-Anfrage
1,6 Millionen Bundesbürger sind schmerzmittelabhängig
Fast zwei Millionen Menschen sind in Deutschland abhängig von Analgetika oder Schlafmitteln. Der Löwenanteil entfällt mit 1,6 Millionen auf die Analgetika. Dies teilte die Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion mit. Hauptfragesteller Dr. Wieland Schinnenburg fordert die Bundesregierung auf, wirksame Maßnahmen gegen Medikamentenmissbrauch zu ergreifen.
„Mothers little helper“ – in eine Arzneimittelabhängigkeit rutscht man leicht rein. Wie aus der Antwort des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) auf eine kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervorgeht, passiert dies nicht gerade selten. Nach Informationen des Ministeriums sind hierzulande 1,6 Millionen Menschen von Schmerzmitteln und 361.000 von Hypnotika oder Sedativa abhängig. Zum Vergleich – die Zahl der Alkoholabhängigen in Deutschland wird auf 1,77 Millionen geschätzt
Das BMG bezieht sich bei seinen Angaben zur Arzneimittelabhängigkeit auf eine noch nicht publizierte Umfrage von 2018. Den Ergebnissen zufolge sind Frauen über alle Altersgruppen hinweg häufiger betroffen als Männer. Bei den Männern steigt die Prävalenz mit zunehmendem Alter bei beiden Arzneimittelgruppen an.
Fataler Fehlgebrauch: Suizid mit Arzneimitteln
Arzneimittelabhängigkeit kann fatale Folgen haben. Dies zeigt auf verstörende Weise die Opioid-Epidemie in den USA. Die Liberalen wollten in ihrer Anfrage wissen, wie viele Todesfälle in Deutschland auf Arzneimittelabhängigkeit zurückzuführen sind. Diese Frage kann BMG zwar nicht beantworten. Dafür macht das Ministerium Angaben über arzneimittelbedingte Suizide: Der Todesursachenstatistik des Bundes von 2016 zufolge töteten sich 1223 Menschen durch Arzneimittel oder andere biologisch aktive Substanzen selbst. Aktuellere Zahlen liegen der Regierung nicht vor, schreibt die parlamentarische Staatsekretärin Sabine Weiss (CDU).
Noch älter sind die Angaben zu den volkswirtschaftlichen Folgekosten der Arzneimittelabhängigkeit. Diese stammen aus dem Jahr 2008 und wurden von der Bundesärztekammer auf 14 Milliarden Euro geschätzt. Die Abschätzung dieser Kosten sei allerdings „schwierig“, erläutert Weiss.
1 Kommentar
Neue Vertriebswege
von Stefan Haydn am 08.04.2019 um 9:13 Uhr
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