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Vorsitzender des Gesundheitsausschusses
Erwin Rüddel: Ja zu impfenden Apothekern
Auch wenn die ABDA nichts davon hält: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat seine Idee von impfenden Apothekern noch nicht aufgegeben. Zustimmung erhält er nun vom Vorsitzenden des Gesundheitsausschusses im Bundestag, Erwin Rüddel (CDU). „Die Kompetenz ist da“, erklärte dieser vergangen Freitag bei der Jahrestagung des Verbands der Zytostatika herstellenden Apothekerinnen und Apotheker. Rüddel ist zudem überzeugt, dass Ärzte künftig auf die Unterstützung anderer Gesundheitsberufe angewiesen sind.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des
Gesundheitsausschusses, Erwin Rüddel, sieht das Gesundheitswesen vor großen
Veränderungen stehen.
Auf der einen Seite werde es weniger niedergelassene Mediziner
in der Fläche geben, was es auch den Apotheken schwer machen werde. Auf der
anderen Seite werde alles digitaler und vernetzter. Und das ist für Rüddel eine große Chance: „Die Versorgung wird dann noch besser“, zeigte er
sich vergangenen Freitag bei der Jahrestagung des Verbands der Zytostatika
herstellenden Apothekerinnen und Apotheker (VZA) in Berlin überzeugt.
Eine neue Versorgungslandschaft
Abseits der Neuerungen, die die Digitalisierung mit sich bringt, kann sich Rüddel gut vorstellen, dass die Pharmazeuten künftig neue Aufgaben übernehmen – auch weil Ärzte möglicherweise schon in fünf Jahren gar nicht mehr alles allein leisten könnten. Viele der Mediziner, die in ihren Praxen derzeit 55-Stunden-Wochen leisteten, kommen in den nächsten Jahren ins Rentenalter, betonte der CDU-Politiker. Und der medizinische Nachwuchs habe andere Vorstellungen von seinem Arbeitsleben. „70 Prozent der Medizinstudenten wollen nicht mehr als 35 Stunden in der Woche arbeiten“, sagte Rüddel. Und er sieht diese nachkommenden Ärztinnen und Ärzte offenbar vor allem in Krankenhäusern, die sich zu regionalen Versorgungszentren wandeln werden.
Neue Leistungen, neue Vergütung
Eine solche Entwicklung habe zur Folge, dass in einigen Regionen andere Berufsgruppen ärztliche Leistungen übernehmen müssten – dem CDU-Politiker schweben hier beispielsweise Gemeindekrankenschwestern vor, die dann gerne via Fernkonsultation den Arzt dazuschalten. Aber eben auch Apotheken, die Impfungen übernehmen könnten. Spahn hatte diesen Vorschlag kürzlich beim Westfälisch-lippischen Apothekertag wiederholt – was erneut scharfe Kritik aus der Ärzteschaft provozierte.
Rüddel hingegen hat dieser Idee „direkt zugestimmt“, wie er erklärte. „Die Kompetenz ist da.“ Denkbar sei auch, dass Apotheker
einmalig Rezepte verlängern dürfen. „Das müsste natürlich vergütet werden“, so
Rüddel. Was Ärzteverbände von solchen Ideen halten, ist bekannt.
Rüddel meint allerdings: „Ich kann verstehen, dass es schwer ist, sich von liebgewonnenen
Strukturen zu trennen. Aber alle müssen infrage stellen, wie sie die
vergangenen 20 Jahre gearbeitet haben.“
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Was Spahns Apothekenpläne angeht, so steht Rüddel hinter dem
Minister.
Mit Spahns Alternativvorschlägen zum Rx-Versandverbot sei man auf
einem guten Weg. Das Wichtigste sei nun klargestellt: die Rückkehr zur
Gleichpreisigkeit.
Rüddel ist zuversichtlich, dass das Gesetz zu den Reformen
im Apothekenbereich noch vor der Sommerpause in den Bundestag eingebracht wird.
Über einige Punkte werde dann sicher noch diskutiert – auch über die Vergütung.
Diese hatte sich in der zweiten Version der Spahn'schen Eckpunkte bekanntlich
deutlich reduziert.
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