DAZ-Merkblatt
Das Merkblatt liegt der aktuellen DAZ bei. DAZ-Abonnenten können es zudem hier herunterladen.
Dass ein Wirkstoff nur wirken kann, wenn er im Organismus an sein Ziel gelangt, ist eine Binsenweisheit. Besonders deutlich wird das aber bei Inhalationssystemen: Nur wenn der Patient sie korrekt anwendet, ist eine erfolgreiche Therapie von Asthma und COPD überhaupt möglich.
Die schlechte Nachricht: Die Anwendung von Dosieraerosolen und Pulverinhalatoren ist sehr stark fehlerbehaftet. Die gute Nachricht: Durch Beratung und Schulung in der Apotheke kann die Zahl der Anwendungsfehler bei inhalativen Arzneimitteln reduziert werden.
Darum sollte man sich in der Apotheke regelmäßig – am besten einmal im Jahr – zeigen lassen, wie der Patient sein Device anwendet. Wird das Dosieraerosol kräftig genug geschüttelt, damit sich der Wirkstoff mit dem Treibmittel vermischen kann? Oder wird der Diskus® nach dem Laden etwa aus der Waagerechten bewegt und das eigentlich definiert portionierte Wirkstoffpulver dadurch verschüttet und gar nicht inhaliert? Reicht die Atemstromstärke überhaupt aus, um die Wirkstofffreisetzung auszulösen? Anhand einer Checkliste sollte Schritt für Schritt verfolgt werden, ob der Inhalator richtig angewendet wird. Eine solche Checkliste liegt DAZ-Abonnenten in der aktuellen Ausgabe auf einem Merkblatt bei, auf dem auch Tipps zur richtigen Inhalationstechnik gegeben werden.
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Vereinbaren Sie einen speziellen Beratungstermin und lassen Sie sich das Inhalationsmanöver vorführen. Im Anschluss sprechen Sie alle richtig durchgeführten Inhalationsschritte lobend an. Erst danach sollten nicht korrekt durchgeführte Inhalationsschritte gezeigt und korrigiert werden. Falls trotz intensiver Beratung in der Apotheke der Patient klagt, dass sein Asthma nur unzureichend kontrolliert ist, kann es daran liegen, dass er aufgrund seiner körperlichen oder kognitiven Fähigkeiten das Gerät gar nicht bedienen kann. Auch hier ist der Apotheker gefragt: Für die gleiche Wirkstoffkombination stehen oft mehrere Pulverinhalator-Typen zur Verfügung, die sich in der Konstruktion und den notwendigen Handhabungsschritten unterscheiden.
Schafft es eine Rheumatikerin beispielsweise nicht, aus einem Dosieraerosol einen Sprühstoß freizusetzen, weil die Kraft in ihren kaum beweglichen Fingern nicht dafür ausreicht, so kann in einem Beratungsgespräch versucht werden, ihr eine andere Grifftechnik zu erklären. Oder es kann zu einem Wechsel des Inhalationssystems geraten werden. Denn die verschiedenen Dosieraerosole können sich in der Kraft unterscheiden, die auf den Boden des Devices ausgeübt werden muss, um einen Sprühstoß freizusetzen.
In der aktuellen DAZ finden Sie im Beitrag „Tauschpartner gesucht – Wie die Apotheke Patienten bei Anwendungsproblemen mit Inhalatoren unterstützen kann“ weitere spezifische Anwendungsprobleme und praktische Lösungsvorschläge zur Betreuung von Patienten mit Asthma oder COPD.
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