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„Neuschnupfen“
EU-Versender starten Kampagne – #retteDeineApotheke kontert
Der Verband der EU-Versender EAMSP hat eine PR-Kampagne gestartet: Unter dem Namen „Neuschnupfen“ verspotten DocMorris, Shop Apotheke und Co. indirekt die Apotheker und beschweren sich über ein zu langsames Tempo bei der Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens. Die Apotheker-Initiative #retteDeineApotheke fühlt sich angesprochen und kontert mit einer Pressemitteilung.
Nach dem EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung war es ruhig geworden um den Verband der EU-Versender (European Association of Mail Service Pharmacies, kurz: EAMSP). Nur zur Erinnerung: In dem Verband sitzen alle namhaften EU-Versandhändler, darunter Zur Rose, DocMorris, Vitalsana, Europa Apotheek und natürlich auch die Shop Apotheke. Doch die Mitglieder kämpften in den vergangenen zweieinhalb Jahren (zumindest in der Öffentlichkeit) eher auf eigene Faust: Insbesondere ZurRose/DocMorris starteten eine groß angelegte Kampagne gegen das Rx-Versandverbot und für eine Marktöffnung bei den Abgabepreisen.
Jetzt hat der EAMSP aber eine neue PR-Kampagne gestartet: Unter dem Namen „Neuschnupfen“ hat der Verband die Internetseite „neuschnupfen.eu“ gebaut. Viel Inhalt enthält die Seite noch nicht, es ist aber schnell klar, worum es geht: Die EU-Versender beschweren sich über „Angst und Zurückhaltung“ in der Digitalisierung und fordern mutigere Schritte im „digitalen Wandel“. Auffällig ist dabei der Ton der Kampagne: Die Apotheker, um die sich die Beschwerden sicherlich in erster Linie drehen, werden gar nicht direkt angesprochen. Vielmehr haben die meisten Aussagen eine gesellschaftskritische Lesart in sich.
Den „Neuschnupfen“ erklären die EU-Versender mit der „allergischen Reaktion auf alles Neue“. Dazu gibt es die Erklärung: „Angst und Zurückhaltung haben uns weit gebracht: bis ins Heute. In unserer digitalen Welt bringen sie uns aber immer weniger weiter. Schließlich sind Risiken heute nicht mehr gleichzusetzen mit „aufgefressen werden“ – sondern oft auch mit den größten Chancen unserer Zeit.“ Aus einigen Aussagen kann man auch herauslesen, dass sich DocMorris und Co. über eine gewisse Doppelmoral in der Gesellschaft beschweren. Zum Beispiel: „Mein Taxi per App bestellen ist nicht mehr neu – ‚Übertreiben‘ wollen wir es trotzdem noch nicht. Hatschi. Blaubeeren und Gouda per Mausklick in den Einkaufswagen legen? Da juckt es gerade noch richtig in der Nase. Rezepte digital einlösen? Gesundheit!“
2 Kommentare
„WIR NEHMEN DER DIGITALISIERUNG DIE RISIKEN UND NEBENWIRKUNGEN“ ...
von Christian Timme am 29.04.2019 um 10:27 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Habe den Absender vergessen .. sorry ..
von Christian Timme am 29.04.2019 um 10:38 Uhr
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