Benedikt Bühler

Pharmaziestudent stellt Petition fürs Rx-Versandverbot – Noweda unterstützt

Berlin - 30.04.2019, 10:15 Uhr

Der Pharmaziestudent Benedikt Bühler (hier beim Planspiel Jugend und Parlament im Bundestag) hat eine e-Petition beim Bundestag gestellt und wird inzwischen von der Noweda unterstützt. (Foto: Deutscher Bundestag)

Der Pharmaziestudent Benedikt Bühler (hier beim Planspiel Jugend und Parlament im Bundestag) hat eine e-Petition beim Bundestag gestellt und wird inzwischen von der Noweda unterstützt. (Foto: Deutscher Bundestag)


Der Pharmaziestudent Benedikt Bühler lässt nicht locker: Der 19-jährige Karlsruher, der an der Budapester Semmelweis Universität studiert, hat beim Bundestag eine e-Petition eingereicht, in der er das Rx-Versandverbot fordert. Eigenen Angaben zufolge wird Bühler inzwischen finanziell und organisatorisch von der Apothekergenossenschaft Noweda unterstützt.

Bühlers energischer Kampf für das Rx-Versandverbot begann im Februar mit einem Brief an die CDU-Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer. Er erinnerte sie deutlich an das im Koalitionsvertrag festgehaltene Vorhaben. Es folgten weitere Briefe an Politiker, aber auch an den ABDA-Präsidenten. Unter #MitUnsNicht startete er mit seinen Budapester Kommilitonen eine Kampagne auf Facebook und eine Petition auf Open Petition zum Rx-Versandverbot.

Nun geht er einen Schritt weiter: Er hat eine Petition direkt beim Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages eingereicht, die in ein bis zwei Wochen – nach rechtlicher Prüfung – veröffentlicht wird. Nach der Veröffentlichung gilt es, innerhalb von vier Wochen 50.000 Mitzeichner zu finden, damit das Anliegen in einer öffentlichen Sitzung des Petitionsausschusses diskutiert wird. Der Petent, also Bühler, hätte in diesem Fall nochmals die Gelegenheit, im Bundestagsausschuss vorzusprechen.

Am heutigen Dienstag will Bühler zudem einen „Brandbrief“ (» hier herunterladen) an alle Apothekenleiter/-innen und deren Mitarbeiter versenden. Darin ruft er die Pharmazeuten dazu auf, ihm beizustehen und gemeinsam zu handeln. In seinem Brief erwähnt Bühler auch das Rechtsgutachten der beiden Apothekenrechtsexperten Dr. Elmar Mand und Prof Dr. Hilko Meyer, die eindringlich vor einer Streichung des „alten“ Rx-Boni-Verbots aus dem Arzneimittelgesetz warnen. Im schlimmsten Fall könne den beiden Experten zufolge sogar die gesamte Rx-Preisbindung kippen.

Bühler dankt der Noweda

Finanzielle und organisatorische Unterstützung erhält Bühler eigenen Angaben zufolge von der Apothekergenossenschaft Noweda sowie von Leopold Fiebig und PharmaPrivat. Dazu schreibt er in seinem Brandbrief:


Mir war im Vorfeld klar, dass es sehr schwer sein würde, alleine das Quorum von 50.000 Unterstützern in nur 30 Tagen zu erfüllen. Aus diesem Grund habe ich mich im Vorfeld um Unterstützung bemüht. Noweda hatte mir sofort nach wenigen Tagen ihre Unterstützung zugesagt! Das ist nicht selbstverständlich, denn der Druck der Bögen und Plakate und auch die Logistik sind mit Kosten verbunden. Daher möchte ich mich gerne hier nochmal offiziell für diese Unterstützung bedanken! Außerdem ist das in meinen Augen auch ein Signal an die Apothekerschaft, dass nicht nur ich, als 19-jähriger Pharmaziestudent, die Umsetzbarkeit des Rx- Versandverbotes sehe, sondern auch erfahrenere Akteure im Apothekenwesen!“

Pharmaziestudent Benedikt Bühler



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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5 Kommentare

Einigkeit demonstrieren

von Manfred Magg am 01.05.2019 um 8:00 Uhr

Es wäre bezeichnend, sollten wir es mit deutschlandweit ca. 150000 Apothekenmitarbeitern nicht schaffen, lächerliche 50000 Menschen zu finden, die Interesse haben, den eigenen Arbeitsplatz zu retten.
Herr Spahn würde sich angesichts unserer internen Geschlossenheit kaputt lachen.
Jeder, der sich über die vermeintliche Tatenlosigkeit der ABDA beklagt, muss sich an die eigene Nase fassen, wenn an solchen Aktionen nicht teilgenommen wird.

» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten

AW: Wäre da nicht die Sache mit dem Konjungtiv

von Bernd Jas am 01.05.2019 um 10:06 Uhr

Sehr geehrter Herr Magg,

Sie hätten ja eigentlich recht haben können, wäre da nicht der winzig kleine und endscheidende Unterschied.
Wenn ich mir mal frecher Weise erlauben würde, könnte ich das etwas anders aussehen lassen.
Also:

"Es ist bezeichnend, dass wir es mit deutschlandweit ca. 150000 Apothekenmitarbeitern nicht schaffen, lächerliche 50000 Menschen zu finden, die Interesse haben, den eigenen Arbeitsplatz zu retten.
Herr Spahn lacht sich angesichts unserer internen Geschlossenheit kaputt.
Jeder, der sich später über die vermeintliche Tatenlosigkeit der ABDA beklagen würde, könnte sich an die eigene Nase fassen, wenn an solchen Aktionen nicht teilgenommen”...- Würde...losigkeit ist mittlerweile zum allgegenwärtigen Axiom geworden. Außer im Konjunktiv; da sammelt sie sich, die nun klein geschriebene würde.

AW: Einigkeit demonstrieren

von Manfred Magg am 01.05.2019 um 11:02 Uhr

Sehr geehrter Herr Jas,
herzlichen Dank für die kostenlose Autokorrektur meines Beitrags.

Still ruht der See vor dem 2.Mai

von Ulrich Ströh am 30.04.2019 um 12:00 Uhr

Respekt,
ein 19jähriger Pharmaziestudent initiiert während des laufenden Semesters so eine Initiative.

Und alle außer der NOWEDA schauen still zu.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Still ruht der See vor dem 2.Mai

von Maria v.Erken am 16.05.2019 um 11:49 Uhr

Stimmt nicht, ich habe die Plakate und die Unterschriftsvorlagen auch von Kehr bekommen, die privaten sind da auch mit im Boot dabei

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