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Was tun bei Mundwinkelrhagaden?

Bonn - 03.05.2019, 10:15 Uhr

Mundwinkelrhagaden können vielfältige Ursachen haben. (s / Foto: frank29052515
                                        
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Mundwinkelrhagaden können vielfältige Ursachen haben. (s / Foto: frank29052515 / stock.adobe.com)


Sie sind unangenehm schmerzhaft und heilen oft schlecht – die Rede ist von Mundwinkelrhagaden. Erste Anlaufstelle ist in solchen Fällen häufig die Apotheke. Bei der Beratung gilt es – neben akuter Hilfe, zum Beispiel mit einer Salbe – auch möglichen Ursachen auf den Grund zu gehen.

Mundwinkelrhagaden sind Entzündungen der Haut in den Mundwinkeln, die schmerzhaft sind und häufig schlecht heilen. Wenn sich eine Mundwinkelrhagade bildet, entsteht zuerst am Mundwinkel ein roter Fleck, an dem die Haut einreißt (Rhagade = Einriss in die Haut). Sind die Einrisse bei Mundwinkelrhagaden nur oberflächlich, liegen sogenannte Erosionen vor. Ist die Haut hingegen tiefer eingerissen, spricht man von Ulzeration. Zum Teil bilden sich an von Mundwinkelrhagaden betroffenen Stellen auch Krusten.

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Sie können vielfältige Ursachen haben. So können ständig feuchte Mundwinkel, beispielsweise bedingt durch häufiges Lecken oder Kauen der Lippen, zu solchen Einrissen der Haut führen. Häufig entstehen Mundwinkelrhagaden jedoch durch Infektionen wie Herpes oder durch Hauterkrankungen wie Pilzinfektionen, allergische Ekzeme oder Neurodermitis. Weitere Ursachen oder begünstigende Faktoren von Mundwinkelrhagaden sind Diabetes mellitus, Allergien, im Inneren entstandene Ekzeme oder auch schlechtsitzender Zahnersatz.

Eisen- oder Vitaminmangel?

Ein Zinkmangel oder ein Mangel an B-Vitaminen, häufiger aber noch ein Eisenmangel können ebenfalls zu Mundwinkelrhagaden führen. 

Eisenmangel

Bereits eine geringe Störung der Balance zwischen Absorption und Verlust kann zur Eisenmangelsituation führen. Bei einem ausreichenden Eisenangebot kann einem Eisenmangel eine verminderte duodenale Resorption (z.B. bei Zöliakie), chronischer Blutverlust (z.B. bei Menorrhagie), eine chronische entzündliche Erkrankung (z.B. rheumatoide Arthritis, chronisch entzündliche Darmerkrankung) oder selten auch eine genetische Ursache, eine eisenrefraktäre Eisenmangelanämie, zugrunde liegen.

Kernsymptom der Anämie ist die Blässe. Außerdem können Müdigkeit, Lern- und Konzentrationsschwächen bestehen und eben Mundwinkelrhagaden und Haarausfall.



Lars Peter Frohn, Apotheker, Autor DAZ.online
radaktion@daz.online


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