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Nitrosamine im Europäischen Arzneibuch
Nach „Valsartan-Skandal“: neue Sartan-Monographie ab 1. Juli
Der Fall um die mit
Nitrosaminen verunreinigten Blutdrucksenker der Wirkstoffklasse der Sartane ist
noch immer nicht gänzlich abgeschlossen, auch wenn es seit dem 11. April 2019 die
ersten rechtlich bindenden Maßnahmen gibt. Zum 1. Juli 2019, also etwa ein Jahr nach Beginn der weltweiten Rückrufe, werden nun die geänderten Sartan-Monographien im Arzneibuch veröffentlicht. Und auch bei dieser Maßnahme soll es
nicht bleiben.
Stuttgart – 06.05.2019, 12:00 Uhr

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„Bitte nicht schütteln“ – Warum Biopharmazeutika so transportsensibel sind
Im Zuge der sogenannten Lunapharm-Affäre wurde auch der
breiten Öffentlichkeit klar: Biopharmazeutika können durch unsachgemäßen
Transport an Wirksamkeit verlieren. Warum proteinbasierte Arzneimittel so
empfindlich sind und was das mit dem Lunapharm-Skandal zu tun hat, darum ging
es vergangene Woche auf einem Expertentreffen zu Importarzneimitteln in Berlin,
veranstaltet von der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft und „House of
Pharma“.
Sartane: Risikobewertungsverfahren ist abgeschlossen
Pharmazeutische
Unternehmer müssen zukünftig das Vorhandensein von NDMA- oder
NDEA-Verunreinigungen in Sartanen ausschließen
können. Allerdings erst nach einer Übergangsfrist von zwei Jahren. So lange
haben sie Zeit, die notwendigen Änderungen vorzunehmen. Zudem sollen
auch andere nitrosaminhaltige Verunreinigungen in Arzneimitteln weiter untersucht
werden, kündigte die EMA in einer Pressemitteilung vergangenen Freitag an.
„Das EDQM muss seine Hausaufgaben machen“
Die
NDMA-Verunreinigungen im Valsartan, die inzwischen bei zwei chinesischen sowie
einem indischen Wirkstoffhersteller festgestellt worden sind, werfen Fragen im
Hinblick auf die Verantwortlichkeiten auf. Hätte das Europäische Direktorat für
die Qualität von Arzneimitteln (EDQM) die Verunreinigung nicht erkennen müssen, als
es die CEPs erteilte? Und wer hat überhaupt Einblick in diese Zertifikate? Die
DAZ hat beim EDQM und Zulassungs-Experten nachgefragt.
Ist der Herstellungsprozess von Arzneimitteln wirklich eine „Blackbox“?
Patienten, Apotheker und Ärzte fragen sich: Wie konnte die
Kontamination von Valsartan mit NDMA jahrelang unentdeckt bleiben? Im
ARD-Magazin „Fakt“ äußerten Arzneimittelexperten diesbezüglich Kritik am
Zulassungssystem: Der Herstellungsprozess sei eine „Blackbox“. Und:
Die Zulassung sei wie ein Blankoschein für die Hersteller, danach wisse
niemand, was bei der Herstellung genau passiere. Die zuständige europäische Arzneimittelbehörde (EDQM) hat sich nun gegenüber DAZ.online geäußert und weist
die Vorwürfe zurück. Sie sieht die Hersteller und Aufsichtsbehörden in der Pflicht.
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