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Apothekerkammer Berlin
Kammerpräsident Belgardt könnte abgelöst werden
Berlins Kammerpräsident Dr. Christian Belgardt konnte sich über den Ausgang der Kammerwahl im März eigentlich freuen. Seine Fraktion wurde erneut mit den meisten Stimmen gewählt. Allerdings zeigte sich bereits im März: Die Mehrheitsverhältnisse haben sich verschoben, Belgardt bräuchte einen dritten Koalitionspartner in der Versammlung. Nun wollen allerdings drei andere Listen den neuen Vorstand stellen. Bei der Delegiertenversammlung am morgigen Dienstag will Belgardt trotzdem als Präsident antreten.
Die Apothekerkammer Berlin hatte im März dieses Jahres eine neue Kammerversammlung gewählt. Zur Wahl standen insgesamt 127 Kandidaten. Am morgigen Dienstag findet die konstituierende Delegiertenversammlung statt, auf der auch ein neuer Vorstand und der neue Präsident / die neue Präsidentin gewählt wird. Die Versammlung besteht aus 45 Mitgliedern, hinzu kommt ein nicht gewählter Hochschulvertreter. Für eine Mehrheit werden also 24 Stimmen benötigt.
Wahlsieger war einmal mehr die Liste „Offizin-Apotheker“, die Kammerpräsident Dr. Christian Belgardt anführt. Die „Offizin-Apotheker“ bekamen 854 Stimmen und damit vier Stimmen mehr als bei der letzten Wahl. Sie erhalten 18 Sitze in der neuen Delegiertenversammlung. Den zweiten Platz belegt die „Allianz Aller Apotheker“ (AAA) mit 496 Stimmen. Die AAA-Liste wird von Apothekerin Dr. Kerstin Kemmritz angeführt. Im Vergleich zur Kammerwahl 2015 verloren Kemmritz und ihre Liste allerdings 60 Stimmen, sie erhalten nun elf Sitze in der Versammlung.
Schwierige Koalitionsbildung
An dritter Stelle folgen die „WIV-Apotheker“, also die Pharmazeuten aus Wissenschaft, Industrie und Verwaltung. Sie erhielten 410 Stimmen, bekommen neun Versammlungssitze und können sich über die größten Zuwächse freuen. Es folgen die „Aktiven Apotheker/-innen“ mit 220 Stimmen und vier Sitzen sowie die „Hauptstadtapotheker“ mit 154 Stimmen und drei Sitzen.
Obwohl Belgardt rein numerisch also ein passables Wahlergebnis erzielte, könnte er nun aber seinen Posten verlieren. Denn eine absolute Mehrheit hat
er nicht erreicht. Und auch
die „Koalitionsbildung“ stellte sich als schwierig heraus: Bislang arbeiteten
Belgardts „Offizin-Apotheker“ mit den „Aktiven Apothekern“ zusammen, gemeinsam
konnten sie die notwendige Mehrheit bisher stemmen. Doch nach den neuen
Ergebnissen müssen sich die beiden Koalitionspartner noch eine dritte
Liste oder Belgardt völlig neue Bündnispartner suchen. Nun haben sich allerdings drei andere Listen zusammengetan.
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