- DAZ.online
- News
- Politik
- Bayerische Hausärzte: ...
Modellvorhaben zu Impfungen
Bayerische Hausärzte: Keine Parallelstrukturen mit Apothekern aufbauen
Nach umfangreicher Schelte an den Plänen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Apothekern das Impfen zu erlauben, reiht sich nun auch der Bayerische Hausärzteverband in die Reihe der Kritiker ein. Auf einer Pressekonferenz in München am vergangenen Mittwoch sagte Petra Reis-Berkowicz, zweite stellvertretende Vorsitzende des Verbandes, dass Apotheker die Wirkung einer Impfung beim Patienten gar nicht einschätzen könnten.
Mit dem Apotheken-Stärkungsgesetz, das derzeit noch innerhalb der Bundesregierung beraten wird, will das Bundesgesundheitsministerium auch dafür sorgen, dass es im Rahmen von Modellvorhaben erstmals Grippeschutzimpfungen in Apotheken gibt. Im Entwurf heißt es, zur Verbesserung der Impfquote können Krankenkassen oder ihre Landesverbände mit Apothekern Verträge über Modellprojekte zur Durchführung von Grippeschutzimpfungen vereinbaren. In den Verträgen sollen die Voraussetzungen für die Durchführung von Grippeschutzimpfungen in Apotheken sowie deren Durchführung, Vergütung, Abrechnung und Dokumentation geregelt werden. Diese Modellprojekte sollen auf fünf Jahre begrenzt sein, wissenschaftlich begleitet und ausgewertet werden.
Mehr zum Thema
Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken
BMG: Modellvorhaben für Grippeimpfungen in der Apotheke und Dauerverordnungen
Der Ärzteschaft ist das Thema Impfungen in Apotheken ein Dorn im Auge. Insbesondere die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hatte in ihrer Stellungnahme zum Apotheken-Stärkungsgesetz heftig dagegen protestiert. Und auch bei den Hausärzten ist die Stimmung nicht gut. Petra Reis-Berkowicz, zweite stellvertretende Vorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbandes, erklärte am vergangenen Mittwoch: Apotheker seien Pharmakologen und hätten keine ärztliche Ausbildung. Zudem würden Apotheker in der Regel nicht die komplette Krankengeschichte eines Patienten kennen.
Sollten Apotheker künftig impfen dürfen, würde in ihren Augen damit eine Parallelstruktur zur bestehenden Impfpraxis durch die Ärzte aufgebaut. Sie bezeichnete die Pläne als Aktionismus. Wörtlich sagte sie: „Es ist mir schleierhaft, warum man das machen will.“
1 Kommentar
Apotheker seien Pharmakologen
von J.Hupfer am 14.05.2019 um 15:12 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.