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Vergabeverfahren abgeschlossen
Cannabisanbau: BfArM verteilt restliche Zuschläge
Was lange währt, wird endlich Cannabis-Anbau: Am heutigen Montag gab das BfArM bekannt, die verbleibenden vier von 13 Losen nun vergeben zu haben. Am 17. April hatten die Konzerne Aphria vier und Aurora fünf Lose erhalten. Nun erhielt Aphria ein fünftes Los und die verbliebenen drei gehen an die Demecan GmbH, das zum kanadischen Produzenten Wayland gehört. Die Bundesbehörde geht davon aus, dass die erste Ernte im 4. Quartal 2020 erfolgen kann.
Das BfArM hat das Vergabeverfahren, das im Juli 2018 gestartet war, abgeschlossen. In einer Pressemitteilung erklärte die Bundesoberbehörde am heutigen Montag, die verbleibenden Lizenzen nun vergeben zu haben.
Nachprüfungsantrag zurückgezogen
Die deutsche Cannabisausschreibung umfasst insgesamt 10.400 kg Cannabis, verteilt auf vier Jahre mit jeweils 2.600 kg. Sie ist aufgeteilt auf 13 Lose zu je 200 kg Jahresmenge. Die ersten neun Lose wurden bereits am 17. April 2019 verteilt und zwar fünf an Aurora und vier an Aphria. Die restlichen vier Lose konnten nicht verteilt werden, da sich ein unterlegener Bieter mit einem Nachprüfungsantrag an die Vergabekammer gewandt hatte. Dieser Nachprüfungsantrag wurde zurückgezogen. Auch der Gerichtstermin am OLG Düsseldorf (Aktenzeichen VII Verg 60/18), der für den kommenden Mittwoch deswegen angesetzt war, entfällt.
Gewinner: Drei kanadische Konzerne
Nun
hat die Aphria Deutschland GmbH den Zuschlag für ein fünftes Los bekommen, drei
Lose gingen an Demecan, das zu dem kanadischen Cannabisproduzenten Wayland
gehört. Zusammengefasst haben nun Aurora und Aphria jeweils fünf Lose, also 1
Tonne pro Jahr und Demecan (Wayland) drei. Damit sind alle Lose an kanadische
Konzerne beziehungswiese deren deutsche Dependancen vergeben worden. Diese drei Cannabisriesen waren bereits bei der Vorabankündigung Anfang April im Rennen. Insgesamt hatten sich 79 Bieter beworben, darunter auch deutsche Unternehmen wie beispielsweise Lexamed.
Erste Ernte Ende 2020
Das BfArM erwartet eine erste Ernte für das 4. Quartal 2020. Die hierfür beim BfArM angesiedelte Cannabisagentur wird das in Deutschland angebaute medizinische Cannabis nach den völkerrechtlichen Vorgaben des Einheitsübereinkommens der Vereinten Nationen über Suchtstoffe von 1961 ankaufen, in Besitz nehmen und an Hersteller von Cannabisarzneimitteln, Großhändler oder Apotheken verkaufen. Dabei wird die Ernte weder in das BfArM verbracht noch dort gelagert.
Cannabis auf Rezept
Medizinalcannabis
BfArM-Präsident Prof. Dr. Karl Broich erklärt anlässlich des Abschlusses des Vergabeverfahrens: „Dieser Schritt ist ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Versorgungssituation. Durch den erfolgreichen Abschluss des Vergabeverfahrens kann der Anbau von Cannabis in pharmazeutischer Qualität in Deutschland nun in vollem Umfang zügig umgesetzt werden.“ Kurz nachdem die ersten Lose Mitte April vergeben wurden, ließ der Behördenchef jedoch durchblicken, dass seine Priorität beim Medizinalcannabis perspektivisch gesehen auf Fertigarzneimitteln liegt.
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