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Medienbericht
DocMorris kooperiert beim E-Rezept mit „etlichen“ Vor-Ort-Apothekern
Der EU-Versender DocMorris plant in Kooperation mit dem Spitzenverband der Fachärzte ein eigenes E-Rezept-Projekt. Wie das Konzept genau funktioniert, ging aus einer ersten Mitteilung nicht hervor. Weder der Spitzenverband der Fachärzte noch DocMorris wollten Fragen von DAZ.online dazu beantworten. In einem Bericht der Ärzte Zeitung heißt es nun aber, dass DocMorris und die Ärzte mit Vor-Ort-Apothekern kooperieren möchten – es gebe bereits „mannigfaltige Kontakte“.
Die Mitteilung des EU-Versenders DocMorris und des Spitzenverbandes der Fachärzte (SpiFa) zu einem eigenen E-Rezept-Projekt ließ viele Apotheker aufhorchen: Erst kürzlich hatte ABDA-IT-Chef Sören Friedrich gesagt, dass es das schlimmste Szenario wäre, wenn DocMorris selbst eine E-Rezept-App ins Leben ruft. Das ist nun passiert. Und noch mehr: Der Versandhändler kooperiert mit dem größten Fachärzte-Verband, der einen zumindest indirekten Draht (über seine Mitgliedsverbände) zu 160.000 Medizinern hat. Dass vor diesem Hintergrund viele Apotheker um die freie Apothekenwahl fürchten, liegt nahe.
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Wie das Konzept überhaupt funktionieren soll, ist allerdings völlig offen. In einer ersten Mitteilung wurden nur grobe Details bekannt: Das Modell soll im kommenden Jahr starten und wird über die Sanakey-Gruppe gesteuert, die zum SpiFa gehört. Neben dem Thema E-Rezept gehe es auch um die „Arzneimitteltherapiesicherheit“, erklärten DocMorris und der SpiFa, ohne es genauer zu erklären. Nachfragen von DAZ.online bei den Kooperationspartnern blieben unbeantwortet: DocMorris verwies auf die Pressemitteilung, der Fachärzte-Verband ließ unsere Fragen gänzlich unbeantwortet.
DocMorris: Unser Konzept steht für alle Apotheker offen
Kommunikationsfreudiger zeigten sich DocMorris und der SpiFa nun gegenüber der Ärzte Zeitung. Das Medium bezieht sich auf einen „mit dem Vorgang vertrauten DocMorris-Mitarbeiter“. Dieser ließ verlauten, dass die Sorgen der Apotheker völlig unbegründet seien. Bei dem geplanten Feldversuch handele es sich keineswegs um ein geschlossenes System. Vielmehr sei das Projekt „für alle Apotheken, kanalunabhängig offen“. Befürchtungen, DocMorris wolle an ortsansässigen Apotheken vorbei eine exklusive Rezeptweiterleitung in die Niederlande vorbereiten, seien „völlig unbegründet“, heißt es in der Ärzte Zeitung.
Schon in der Pressemitteilung des SpiFa und DocMorris war zu lesen, dass durch das neue Konzept „Ärzte und Apotheker vor Ort“ besser zusammenarbeiten könnten. In der Ärzte Zeitung konkretisierten die beiden Kooperationspartner diese Aussage nun. Dem DocMorris-Mitarbeiter zufolge pflegt das Unternehmen „längst mannigfaltige Kontakte“ mit Vor-Ort-Apothekern – entgegen den von Standesvertretern vermittelten Eindruck der „grundsätzlichen Gegnerschaft“. Und weiter: „Etliche Apotheken“ würden bei dem Pilotversuch mitmachen, man sei schon in Gesprächen mit den Apothekern.
Lindemann: Anfang 2020 kann es losgehen
Dass durch das Projekt die freie Apothekenwahl eingeschränkt werden könnte, bestreitet auch der Hauptgeschäftsführer des SpiFa, Lars Friedrich Lindemann, energisch. Lindemann erklärt in dem Bericht, dass es „in keinster Weise darum geht, die freie Apothekenwahl einzuschränken“. Man kläre derzeit technische Fragen zum E-Rezept und zum digitalen Medikationsmanagement und werde dann mit potenziellen Partnern bei den Krankenkassen sprechen. Das Projekt könne „Anfang 2020“ an den Start gehen.
4 Kommentare
Warum erst jetzt?
von Lars Peter Wall am 30.05.2019 um 12:41 Uhr
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Das E-Rezept und seine eingeschworene Hollandbande!
von Heiko Barz am 29.05.2019 um 21:11 Uhr
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...die Mauer
von Beobachter am 29.05.2019 um 15:54 Uhr
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von Christiane Patzelt am 29.05.2019 um 14:22 Uhr
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