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Zum heutigen 1. Juni 2019 treten bundesweit neue AOK-Arzneimittelrabattverträge in Kraft. Die mittlerweile 21. Tranche ersetzt auslaufende Verträge, umfasst aber auch erstmals ausgeschriebene Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen. Von den 118 Fachlosen wurden allerdings nur 20 im Mehrfachmodell vergeben.
Die AOKen starten ihre nunmehr 21. Rabattvertragsrunde. Wie die für die bundesweiten Verträge federführend tätige AOK Baden-Württemberg mitteilt, handelt es sich um Verträge über 117 Wirkstoffe/Wirkstoffkombinationen in 118 Fachlosen. 35 Hersteller beziehungsweise Bietergemeinschaften haben sich erfolgreich beteiligt. 20 Fachlose wurden im Mehrpartner-Modell vergeben. Dazu zählen zum Beispiel der Magensäurehemmer Omeprazol, der Cholesterinsenker Simvastatin, die Schmerzmittel Diclofenac und Tramadol sowie einige der zahlreichen ausgeschriebenen Substanzen zur Blutdrucksenkung, etwa Amlodipin sowieLosaratan und Losartan+ Hydrochlorothiazid. Die neuen Verträge decken der Kasse zufolge ein jährliches Umsatzvolumen bei allen AOKs von rund 2,3 Milliarden Euro ab (Apothekenverkaufspreis).
Hermann: „Faire-Kassenwahl-Gesetz“ gefährdet erfolgreiche Rabattverträge
Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, nutzt den Start der neuen Verträge dazu, um gegen das von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geplante „Faire-Kassenwahl-Gesetz“ zu kritisieren. Man habe den Eindruck, dieses Gesetz werde „vor allem deshalb beklatscht, weil man missgünstig auf die guten Finanzerfolge der AOKs blickt“, so Hermnn. „Diese Ergebnisse fallen uns aber nicht einfach in den Schoß. Sie sind Folge einer klugen regionalen Versorgungssteuerung.“ Und dazu zählt er auch die Arzneimittelrabattverträge. Die Erlöse hieraus hätten es den elf AOKs auch im vergangenen Jahr ermöglicht, in innovative regionale Gesundheitsangebote zu investieren. 2018 habe die AOK-Gemeinschaft durch die Verträge mit Pharmaunternehmen insgesamt 1,79 Milliarden Euro bei den Arzneimittelausgaben können, im Jahr zuvor 1,66 Milliarden. Und auch die Versicherten profitierten über die Zuzahlungsbefreiungen rabattierter Produkte im Bereich der Hausarztzentrierten Versorgung und der Facharztverträge.
Hermann ist überzeugt: „Von unseren fairen Arzneimittelrabattverträgen profitieren einerseits mittelständische Pharmaunternehmen und andererseits sind sie vor allem auch die Basis für eine gute regionale Versorgung. Diesen Weg wollen wir auch in Zukunft konsequent weitergehen. Doch die Pläne von Minister Spahn für eine erzwungene bundesweite Öffnung aller Krankenkassen würden bei Umsetzung für viele erfolgreiche regionale Versorgungsprojekte auf Dauer das Aus bedeuten.“
1 Kommentar
Versorgungssicherheit durch Rabattverträge
von Rita Längert am 03.06.2019 um 13:23 Uhr
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