- DAZ.online
- News
- Politik
- Spahn fordert von ...
GKV-Finanzlage im 1. Quartal 2019
Spahn fordert von Krankenkassen Entlastung der Beitragszahler
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat von den Krankenkassen Entlastungen für die Beitragszahler gefordert. Die Kassen verfügten über ausreichend Rücklagen, sagte Spahn laut einer Mitteilung des BMG vom gestrigen Donnerstag. Einige hätten ihre Zusatzbeiträge am Jahresanfang „endlich gesenkt“. „Jetzt sollten die anderen Kassen ihre Spielräume auch konsequent nutzen: Entweder für bessere Leistungen oder für finanzielle Entlastungen ihrer Versicherten.“
Hintergrund sind aktuelle Zahlen zur Finanzsituation der Krankenkassen, die das Bundesgesundheitsministerium (BMG) am gestrigen Donnerstag veröffentlicht hat. Demnach ist deren Finanzpolster im ersten Quartal 2019 stabil bei rund 21 Milliarden Euro geblieben, obwohl die Ausgaben zuletzt leicht über den Einnahmen lagen. Das entspreche mehr als einer Monatsausgabe und damit mehr als dem Vierfachen der gesetzlich vorgesehenen Mindestreserve, heißt es aus dem Ministerium.
Der BMG-Mitteilung zufolge standen im ersten Quartal Einnahmen in Höhe von rund 62,3 Milliarden Euro Ausgaben von rund 62,4 Milliarden Euro gegenüber. Damit sind die Gesamteinnahmen der Kassen um 3,7 Prozent gestiegen. Die Ausgaben für Leistungen und Verwaltungskosten verzeichneten bei einem Anstieg der Versichertenzahlen von rund 0,6 Prozent einen Zuwachs von 4,5 Prozent. Der durchschnittlich von den Krankenkassen erhobene Zusatzbeitragssatz lag bei 1,01 Prozent und damit um 0,07 Prozentpunkte unterhalb des Vorjahresquartals.
Die Arzneimittelausgaben stiegen in den ersten drei Monaten
des Jahres laut BMG um 4 Prozent. Hierbei spielen weiterhin die Entwicklungen
im Bereich innovativer Arzneimittel eine zentrale Rolle. Für große Entlastungen
bei den Kassen sorgen weiterhin die Rabattverträge: Die Einsparungen durch Rabattvereinbarungen zwischen Kassen und Herstellern haben sich laut
Ministerium um 7,5 Prozent vergrößert. Im Jahr 2018 hatten sich diese vertraglichen Rabatte laut BMG-Statistik auf 4,4 Milliarden Euro summiert.
Spahn: Die Kassen verfügen über ausreichend Rücklagen
Trotz der guten Lage hatten die Kassen allerdings zuletzt vor deutlichen Ausgabenrisiken gewarnt. Die Chefin des GKV-Spitzenverbands, Doris Pfeiffer, sagte, sie erwarte für 2020 zwar „keine dramatische Entwicklung“. Aber eine genaue Ausgabenprognose sei wegen vieler neuer Gesetze und Gesetzespläne mit Mehrkosten für die Kassen momentan nicht möglich. Statt gebotener Zurückhaltung gebe es eine große Kreativität, was zusätzliche Ausgaben angehe. Hintergrund sind Pläne unter anderem zur Digitalisierung des Gesundheitswesens oder zu neuen Ausbildungen für Psychotherapeuten und Hebammen.
Spahn sagte dazu wörtlich: „Die Zahlen zeigen: Trotz des leichten Defizits verfügen die Krankenkassen immer noch über ausreichend Rücklagen. Einige – aber bei weitem noch nicht alle – Kassen haben ihre Zusatzbeiträge am Jahresanfang endlich gesenkt. Jetzt sollten die anderen Kassen ihre Spielräume auch konsequent nutzen: Entweder für bessere Leistungen oder für finanzielle Entlastungen ihrer Versicherten.“
2 Kommentare
IDEE!
von Lars Peter Wall am 21.06.2019 um 13:15 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Herr Spahn ist ein Superlativ!
von Cornelius Zink am 21.06.2019 um 9:19 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.