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CHMP lehnt Osteoporose-Antikörper ab
Vorerst kein Romosozumab in der EU
Der Humanarzneimittelausschuss der EMA, CHMP, spricht sich gegen die EU-Zulassung von Romosozumab aus. Der Sclerostin-Antikörper zur Behandlung von Osteoporose senkte in den Studien FRAME und ARCH zwar die Frakturrate, jedoch hatten die mit Romosozumab behandelten Patienten ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko. Die FDA ließ Evenity erst im März 2019 zu – auch in den USA verlief die Zulassung nicht reibungslos.
Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA – respektive der
dortige Ausschuss für Humanarzneimittel CHMP – empfiehlt, Romosozumab (Evenity®)
in der EU nicht zuzulassen. Romosozumab sollte als einmal monatliche subkutane
Injektion für ein Jahr angewendet werden.
Der CHMP begründet seine Entscheidung vom 28. Juni 2019 damit, dass die Ergebnisse
der Romosozumab-Studien auf ein erhöhtes
kardiovaskuläres Risiko unter dem Sclerostin-Antikörper hindeuten, wie
Herzinfarkte oder Schlaganfälle. Zudem gab es bei über 75 Jahre alten Patienten
mehr Todesfälle unter Romosozumab als in den Vergleichskollektiven. Nach Aussage
des CHMP ist bislang unklar, warum Evenity® das kardiovaskuläre Risiko
erhöht, auch gab es keine Patientengruppe, die ein geringeres kardiovaskuläres Risiko zeigte,
weswegen auch Maßnahmen zur Risikominimierung nicht ohne weiteres ergriffen
werden konnten. Der Ausschuss der EMA bestätigt zwar die positive Wirkung von
Evenity® auf das Frakturrisiko bei Patienten mit schwerer Osteoporose, jedoch
überwiegen nach Einschätzung des CHMP die kardiovaskulären Risiken diesen Nutzen, was
bedeutet: Zulassungsempfehlung verweigert.
Hinweise auf das kardiovaskuläre Risiko von Romosozumab stehen schon seit einiger Zeit im Raum.
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Auch der Marktzugang in den Vereinigten Staaten für den innovativen Osteoporose-Antikörper aus der gemeinsamen Forschungslinie von Amgen und UCB lief nicht reibungslos.
Romosozumab-Zulassung in den USA holprig
So ließ die FDA in den USA Romosozumab erst im April dieses Jahres zu. Nachdem Amgen und UCB die Zulassungsunterlagen zu Romosozumab eingereicht hatten, forderte die FDA bereits im Juli 2017 weitere Daten. Die Zulassungsunterlagen umfassten zunächst nur eine der drei Phase-III-Studien, FRAME (Fracture Study in Postmenopausal Women with Osteoporosis). Diese zeigte an 7.180 postmenopausalen Frauen mit Osteoporose, dass Romosozumab im Vergleich zu Placebo das relative Risiko einer neuen Wirbelfraktur um 73 Prozent senkte. Die Patientinnen erhielten Romosozumab (210 mg monatlich, subkutan) oder Placebo für zwölf Monate – gefolgt von Denosumab für weitere zwölf Monate. Jedoch machten Wirbelsäulenfrakturen nur einen geringen Anteil aller Frakturen aus. 85 Prozent der Knochenbrüche betrafen nicht die Wirbelsäule, und hier war der Unterschied mit nur 24 Prozent zugunsten von Romosozumab kleiner und nicht statistisch signifikant.
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