Ergebnis der DAZ.online-Umfrage

Apotheker können dem Rahmenvertrag nichts abgewinnen  

Stuttgart - 02.08.2019, 15:15 Uhr

Weglaufen und Haare raufen – das will so mancher Apotheker wegen des Rahmenvertrags. (s / Foto: chachamal / stock.adobe.com)                                          

Weglaufen und Haare raufen – das will so mancher Apotheker wegen des Rahmenvertrags. (s / Foto: chachamal / stock.adobe.com)                                          


Wie läuft es mit dem neuen Rahmenvertrag? Das wollten wir von unseren Lesern wissen. Die Antworten zeigen, dass es auch nach einem Monat immer noch viel Unmut gibt. Allerdings glaubt fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer, dass die Lieferengpässe maßgeblich zu den Problemen beitragen.

Der Rahmenvertrag stößt einen Monat nach seinem Inkrafttreten zumindest bei den 465 Lesern, die an unserer Umfrage teilgenommen haben, größtenteils auf wenig Gegenliebe. Lediglich 4,09 Prozent erklären, keine Probleme mit der Umsetzung zu haben – von Anfang an nicht. Bei 7,1 Prozent hat sich das Ganze offenbar eingependelt. Sie finden, mittlerweile geht es ganz gut. 42,58 Prozent erklären den Rahmenvertrag zur Vollkatastrophe.

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Die meisten (46,52 Prozent) sind jedoch der Meinung, dass die Umsetzung vermutlich ohne die vielen Engpässe kein Problem darstellen würde, so ist es aber eins. Schließlich wird beispielweise der Preisanker erst schwierig, wenn kein Rabattartikel lieferbar ist. Jüngst hatte der Hamburger Apotheker Verein erklärt, er stimme mit denen überein, „die den Preisanker generell für überflüssig halten“. 

Bei einer ersten ersten Gesprächsrunde nach Inkrafttreten des neuen Rahmenvertrages hat der Deutsche Apothekerverband dem GKV-Spitzenverband die dringenden und offensichtlicher Probleme bereits unterbreitet. Wie es nun weitergeht ist allerdings offen.

Die Friedenspflicht gemäß der die Kassen keine Retaxationen durchführen, wenn ein Rezept noch nach an altem Regeln bearbeitet wurde ist seit 31. Juli vorbei.

Das Umfrageergebnis im Überblick:


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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1 Kommentar

Sicht der Verhandler

von Karl Friedrich Müller am 02.08.2019 um 16:40 Uhr

eben habe ich das Webinar des LAV zum Inko Vertrag AOK angesehen. und bin leicht erschüttert und erschrocken.
Die Sicht des Verbands auf die Versorgung hat sich seit 40 Jahren nicht geändert.
Eine Menge Auflagen und Bestimmungen zur Versorgung, Bürokratie.
Dann die "strategischen" Überlegungen:
MISCHKALKULATION mit Rx, die evtl flöten gehen, wenn ich nicht versorge. MISCHKALKULATION schon innerhalb der Inko Versorgung. Und dann: Will ich als Vollversorger auftreten und kann ich (im ländlichen Bereich) die Versicherten quasi "im Stich" lassen?
"Reich" würde man mit der Versorgung nicht. AHA!
Diesen Irrsinn treibt man schon viel zu lange mit uns! Und immer wieder geht es für einen noch niedrigeren Preis!
Nicht wir ! sind verantwortlich für die Qualität und Nähe der Versorgung, sondern die Krankenkassen! Wir sollen die Suppe auslöffeln, die Politik und KK anrichten! Helfersyndrom ist gefordert. Glauben Sie wirklich, das läuft bei den "Dienstleistungen" anders? Spahn hat es schon vor gemacht, mal eben die erste "Honorarerhöhung" gedrittelt! Einfach so!
Jede Dienstleistung muss sich rechnen! KEINE Mischkalkulation mehr!
Wenn sich etwas ändern soll, müssen erst mal alle AUSSTEIGEN! Erst die Mangelversorgung in der Nähe bewirkt vielleicht! eine Änderung im Verhalten der KK. Weil DIE verantwortlich sind! das kann man auch so Kommunizieren!
Man soll die Regelversorgung beim Patienten nicht schlecht machen. LOL
So ähnlich schließt man dann auch Rahmenverträge ab, die nun "nachgebessert" werden sollen. Die KK haben gar keine Veranlassung.
WEG VOM MIEF und alten Sichtweisen! Wann wird das mal verstanden!

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