Berlin

ABDA: Neues Apothekerhaus für die nächsten 30 Jahre

Berlin - 12.08.2019, 17:55 Uhr

Das Foyer des neuen Apothekerhauses: Rechts liegen mehrere Konferenzräume, im Hintergrund ist der Eingang. Auffällig sind die roten Sitzelemente, die im Foyer verteilt sind. (s / Foto: DAZ.online)

Das Foyer des neuen Apothekerhauses: Rechts liegen mehrere Konferenzräume, im Hintergrund ist der Eingang. Auffällig sind die roten Sitzelemente, die im Foyer verteilt sind. (s / Foto: DAZ.online)


Seit etwa zwei Monaten arbeitet die ABDA im neuen Apothekerhaus in der Berliner Heidestraße. Wie es in der neuen Geschäftsstelle genau aussieht, bleibt ein Rätsel: Bis auf einen kurzen Pressetermin gab es noch keine Einladungen ins Apothekerhaus – und für Fotos wurde die Freigabe verweigert. In ihrem Mitteilungsblatt „Einblick“ berichtet die ABDA nun vom Umzug. Dabei fällt ein Nebensatz, der aufhorchen lässt: Denn offenbar will die ABDA in dem Neubau, der bis zu 35 Millionen Euro gekostet hat, „nur“ für die nächsten 30 Jahre bleiben.

In den vergangenen Jahren war die Geschäftsstelle der ABDA in einer Büroetage in der Nähe der Friedrichstraße untergebracht. Die Büroetage galt aber nur als Übergangslösung, weil zeitgleich in der Heidestraße gebaut wurde: Die Immobilien-Investmentfirma CA Immo hatte das Bürogebäude in der Heidestraße Medienberichten zufolge für etwa 43,4 Millionen Euro bauen lassen. Die ABDA will ihre Flächen zunächst für zwei Jahre mieten, dann soll der Gebäudeteil, der für die Standesvertretung gebaut wurde (inklusive Tagungssaal und Begegnungsflächen) ins Eigentum übernommen werden. Den rund 100 Mitarbeitern der Berliner Standesvertretung stehen etwa 70 Prozent des 9.500 Quadratmeter großen Areals zur Verfügung. Die ABDA-Mitgliederversammlung hatte 2015 einen Gesamtbetrag von 35 Millionen Euro für den Neubau freigegeben.

In ihrem Mitteilungsblatt „Einblick“ erklärt die ABDA nun, dass beim Umzug alles „nach Zeitplan“ abgelaufen sei – eine Aussage, die zu hinterfragen ist, schließlich waren nach Informationen von DAZ.online vorher Einzugstermine im März und Mai diskutiert worden. Beim Umzug seien dann 750 Kubikmeter Umzugsgut der ABDA-Mitarbeiter im neuen Haus verteilt worden. ABDA-Verwaltungschef René Schweyen, der auch für den Umzug verantwortlich war, erklärt, dass der Bau nun „sicher, begehbar und nutzbar“ sei.

Sechs Wochen Mängelbeseitigung

Laut Schweyen läuft derzeit die „Mängelbeseitigung“, die auf einer Baustelle dieser Größe und Komplexität einfach dazu gehöre. Konkret müssten die Sitzungszimmer noch fertig werden, auch die Tiefgarage sei erst kürzlich freigegeben worden. Dann folgt ein bemerkenswertes Zitat: „Wir bauen für die kommenden 30 Jahre – da geben wir uns jetzt die nächsten sechs Wochen, um die Kinderkrankheiten in Ruhe zu  beseitigen.“ Gut möglich also, dass die Apotheker dann die nächste Debatte rund ums Apothekerhaus vor sich haben – und die dazu gehörigen Ausgaben in Millionenhöhe.

Öffentliche Termine hat es noch keine gegeben im Apothekerhaus. Die Fachpresse wurde kurz nach dem Einzug zu einer Pressekonferenz mit Präsident Friedemann Schmidt eingeladen – es ging um das Apotheken-Stärkungsgesetz. Bislang ist die ABDA nicht zeigefreudig gewesen, was das Haus betrifft: Für die meisten Fotos, die DAZ.online vom Gebäude, den Sitzungsräumen und dem Foyer gemacht hatte, wurde die Freigabe verweigert.


Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


Diesen Artikel teilen:


1 Kommentar

35 Millonen für 30 Jahre?

von Heiko Barz am 14.08.2019 um 13:23 Uhr

Für welche 30 Jahre?
Wer will denn in diesem geheimen Gewölbe wen mit integraler Verfügung medienwirksam vertreten?
Wer dieses feudale Geschwurbel unserer Fürsten analysiert, wird alsbald erkennen, dass Windbeutel eigentlich nur das sind, was sie darstellen, wenig Substanz und viel Luft!
War da nicht schon mal die Zahl 30 beim sogenannten Perspektive-Papier inhaltsschwer hervorgehoben? Die dort angestrebten Parameter haben eindeutig nichts mehr zu tun mit der aktuellen pharmazeutischen Zukunftsperspektive
Wie war das denn, wenn man eine 5 in Latein den Eltern vorzuhalten versuchte und bei der Offenbarung sich in Grund und Boden schämte? Ähnlich verhält sich unsere Standesführung. Aber schämen ist ein Wort, das bei „Denen“ ins Unbekannte abgerutscht ist.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.