Pharmakonzerne

Bayer verkauft Tiermedizin für 7,6 Milliarden Dollar an Elanco

Berlin - 20.08.2019, 13:15 Uhr

Der Pharmakonzern Bayer wird seine Tierarzneimittel-Sparte an den US-Konzern Elanco verkaufen. Der Kaufpreis: 7,6 Milliarden US-Dollar. (Foto: dpa)

Der Pharmakonzern Bayer wird seine Tierarzneimittel-Sparte an den US-Konzern Elanco verkaufen. Der Kaufpreis: 7,6 Milliarden US-Dollar. (Foto: dpa)


Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer verkauft seine Tierarzneimittel-Sparte für 7,6 Milliarden US-Dollar (6,85 Milliarden Euro) an den US-Konzern Elanco. Das teilte Bayer am Dienstag in Leverkusen mit. Von der Summe sollen 5,3 Milliarden Dollar in bar beglichen werden. Die übrigen 2,3 Milliarden werden in Aktien von Elanco gezahlt, von denen sich Bayer später trennen will.

Das Transaktionsvolumen entspreche damit dem 18,8-Fachen des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibung (Ebitda) des Bayer-Tiermedizingeschäfts in den zwölf Monaten bis Juni. Der Verkauf soll Mitte 2020 abgeschlossen sein. Über einen solchen Deal wurde bereits spekuliert. Die Bayer-Aktien drehten am späten Vormittag wieder leicht ins Plus. Zuletzt legten die Papiere der Leverkusener um 0,15 Prozent zu.

„Animal Health“ ist die kleinste Sparte im Bayer-Konzern, die Tochterfirma mit Sitz in Monheim bei Düsseldorf und Produktionsanlagen in Kiel und Shawnee (USA) hat rund 3700 Mitarbeiter - das sind nur gut 3 Prozent der Bayer-Belegschaft insgesamt. Mit den Einnahmen können die Leverkusener den Schuldenberg drücken, der durch die Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto entstanden war. Unlängst hatte Bayer bereits mit Anteilen an einem Chemieparkbetreiber Kasse gemacht.

„Animal Health“ verkauft Floh-, Zecken- und Entwurmungsmittel

Der Firmenteil, der nun verkauft wurde, kam 2018 auf einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro, die Geschäfte waren profitabel. Zum Vergleich: Der Konzernumsatz lag bei knapp 40 Milliarden Euro. Die Bayer-Sparte verkauft Floh-, Zecken- und Entwurmungsmittel sowie Halsbänder zur Abwehr des Ungeziefers. In ihrem Geschäftsbericht 2018 attestierten die Leverkusener der Sparte positive Perspektiven: Die Weltbevölkerung steige und es gebe höhere Durchschnittseinkommen. „Dies führt zu einem vermehrten Haustierbesitz und im Nutztierbereich zu einem steigenden Fleisch- und Milchkonsum" - dementsprechend steige auch die Nachfrage nach Arzneimitteln für Tiere.

Elanco, das einst dem US-Pharmariesen Eli Lilly gehörte und von diesem an die Börse gebracht wurde, ist mit weltweit bisher 5600 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von zuletzt 3,1 Milliarden Dollar (2,8 Milliarden Euro) eine feste Branchengröße. Die Firma sorgte bereits 2015 für Aufsehen, als sie die Tiergesundheitssparte des Schweizer Konzerns Novartis schluckte.


bro / dpa
brohrer@daz.online


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