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US-Behörden prüfen Zusammenhang
Lungenkrank durch E-Zigaretten?
Behörden in den USA prüfen bei fast 100 jungen Menschen mit schweren Lungenproblemen einen Zusammenhang zum Konsum von E-Zigaretten. Die Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) berichtete von 94 möglichen Fällen von Ende Juni bis Mitte August in 14 Bundesstaaten. 30 Fälle seien allein im Staat Wisconsin aufgetreten.
Dass Rauchen Lungenerkrankungen bedingt, ist kein Geheimnis. In den vergangenen Jahren stieg manch ein Raucher aus gesundheitlichen Gründen aufs Dampfen von E-Zigaretten um. Doch auch die elektronische Variante war von Anfang an umstritten. Man witterte neue gesundheitliche Gefahren. Möglicherweise aus gutem Grund. Die US-Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) prüft derzeit anhand von 94 Fällen, ob Lungenprobleme bei jungen Menschen mit deren E-Zigarettenkonsum zusammenhängen.
Es gebe keine schlüssigen Beweise, dass Infektionskrankheiten die Beschwerden ausgelöst hätten, hieß es in einer am vergangenen Samstag veröffentlichten CDC-Mitteilung. Einige Fälle bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen in allen betroffenen Bundesstaaten ähneln sich demnach und scheinen mit dem Konsum von E-Zigaretten verbunden zu sein. Mehr Informationen seien nötig, um die Ursache der Erkrankungen zu bestimmen, schrieb die Behörde.
DKFZ: Zusammenhang plausibel
„Ein Zusammenhang ist durchaus plausibel“, sagte Katrin Schaller vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Weil die Benutzer von E-Zigaretten Aerosole einatmen, sei es wahrscheinlich, dass die Lunge am stärksten in Mitleidenschaft gezogen werde. Es habe bereits in der Fachliteratur einzelne Berichte über spezielle Formen von Lungenentzündungen in Zusammenhang mit dem Konsum von E-Zigaretten gegeben.
„E-Zigaretten sind nicht harmlos“, sagte die Expertin für Tabakkontrolle. Die Beurteilung der Gesundheitsgefährdung durch E-Zigaretten sei aber extrem schwierig. Bei den Fällen in den USA wisse man nicht, was die Leute verwendet hätten. Es gebe große Unterschiede bei E-Zigaretten und Tausende Liquids mit Aromen, von denen man nicht wisse, wie sie in der Lunge wirkten, erklärte Schaller. Die Aromen seien zwar als Lebensmittelzusatzstoffe zugelassen, aber toxikologische Daten für die Inhalation fehlten.
Die US-Gesundheitsbehörde FDA hatte im Frühjahr bereits einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Krampfanfällen und der Nutzung von E-Zigaretten geprüft. Dabei hatte es sich um 35 Fälle aus den Jahren 2010 bis 2019 gehandelt.
Ende Juni hatte San Francisco als erste Stadt in den USA angekündigt, den Verkauf von E-Zigaretten zu verbieten. Demnach will die Stadt gegen den Verkauf von E-Zigaretten vorgehen, die keine FDA-Prüfung vorweisen können.
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