E-Rezepte in den Rechenzentren

Henkel: „Das E-Rezept macht uns keine Angst“

Stuttgart - 21.08.2019, 17:45 Uhr

Klaus Henkel, Geschäftsführer beim Apothekenrechenzentrum ARZ Service GmbH, erklärt im Interview, dass die Rechenzentren bestens vorbereitet sind auf das E-Rezept. (s / Foto: AVNR / Alois Müller)

Klaus Henkel, Geschäftsführer beim Apothekenrechenzentrum ARZ Service GmbH, erklärt im Interview, dass die Rechenzentren bestens vorbereitet sind auf das E-Rezept. (s / Foto: AVNR / Alois Müller)


Die Einführung des E-Rezeptes wirft bei Apothekern viele Fragen auf. Doch eine scheint dabei besonders interessant zu sein: Wozu braucht man dann eigentlich noch Rechenzentren? Mit dem E-Rezept sollen die Wege kürzer und die Arbeitsprozesse schlanker werden. Gehören Rechenzentren damit bald der Vergangenheit an? Auf keinen Fall, sagt Klaus Henkel, Geschäftsführer der ARZ Service GmbH, und freut sich darauf, den Apotheken in Zukunft noch mehr Dienstleistungen anzubieten.

Für Außenstehende war es schon immer ein Kuriosum des Gesundheitssystems: Da gibt der Arzt seine Verordnung in den Praxiscomputer ein und generiert so digitale Daten. Heraus kommt ein ziemlich analoges Papierrezept, mit dem der Patient die Apotheke aufsucht. Dort werden die Daten wiederum händisch in das Kassensystem eingegeben oder in jüngster Zeit auch eingescannt. Zur Abrechnung schickt die Apotheke dann das mit der Taxierung bedruckte Papierrezept an ihr Rechenzentrum, das aus den analogen Daten letztendlich wieder digitale generiert und den Krankenkassen übermittelt.

Eine interessante Frage im Zusammenhang mit dem E-Rezept ist daher: Stehen die Betreiber von Rechenzentren dann ohne Geschäftsmodell da? Denn die Digitalisierung des Papierrezepts wird bald der Vergangenheit angehören. Doch die Branche blickt alles andere als pessimistisch in die Zukunft. Schon 2005 schlossen sich unter dem Namen Fiverx die führenden deutschen Apothekenrechenzentren zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammen, um einen Standard zur Übertragung von Rezeptdaten zwischen der Warenwirtschaft in den Apotheken und den Rechenzentren zu schaffen. Fiverx basiert auf einer Technologie, wie sie von der Gematik für die Telematik-Infrastruktur des Gesundheitswesens vorgesehen ist. Die ursprünglich als Service-Tool entwickelte Schnittstelle bildet heute die Grundlage für die Konzeption des E-Rezeptes.

Im vergangenen Jahr gründeten elf Apothekenrechenzentren dann einen eigenen Bundesverband, den VDARZ. Das Ziel der Kooperation ist, technische Standards zu entwickeln, um die voranschreitende Digitalisierung in den Apotheken aktiv mitzugestalten. Die VDARZ-Mitglieder verfügen in Summe über einen Marktanteil von 70 Prozent. Zwei bedeutende Abrechnungsdienstleister im deutschen Apothekenmarkt gehen aber weiterhin eigene Wege: die VSA unter der Dachmarke Noventi sowie AvP.



Dr. Armin Edalat, Apotheker, Chefredakteur DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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2 Kommentare

keine Angst vor dem e Rezept

von Karl Friedrich Müller am 22.08.2019 um 9:30 Uhr

gut.
Vor allem anderen sollte man schon ein wenig Angst haben.
Ist das e Rezept das Ablenkungsmanöver vor den Grausamkeiten Spahns?
Alle beschäftigen sich damit, als gäbe es nichts Wichtigeres.
Auch die ABDA hält uns das e Rezept vor die Nase wie einem störrischen Esel die Möhre am Stöcken, damit er vorwärts läuft.
Warum kümmert NIEMAND die einschneidenden Gesetzesänderungen? Einige (vorsichtig formuliert) Existenzen stehen auf dem Spiel. Niemand registriert es, niemand kriegt den A.... hoch!!!
Es bleibt kein Stein auf dem anderen. Vielleicht wird es Apotheken in großen Städten und große Apotheken nicht gleich erwischen.
Aber ein paar GEDANKEN sollte man sich schon machen!

Ich versteh das nicht!
Bühler ist auch schon wieder aus den Schlagzeilen verschwunden mit dem RxVV.
Ein kurzer Hype und dann vergessen.

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keine Angst vor dem e Rezept

von Karl Friedrich Müller am 22.08.2019 um 9:30 Uhr

gut.
Vor allem anderen sollte man schon ein wenig Angst haben.
Ist das e Rezept das Ablenkungsmanöver vor den Grausamkeiten Spahns?
Alle beschäftigen sich damit, als gäbe es nichts Wichtigeres.
Auch die ABDA hält uns das e Rezept vor die Nase wie einem störrischen Esel die Möhre am Stöcken, damit er vorwärts läuft.
Warum kümmert NIEMAND die einschneidenden Gesetzesänderungen? Einige (vorsichtig formuliert) Existenzen stehen auf dem Spiel. Niemand registriert es, niemand kriegt den A.... hoch!!!
Es bleibt kein Stein auf dem anderen. Vielleicht wird es Apotheken in großen Städten und große Apotheken nicht gleich erwischen.
Aber ein paar GEDANKEN sollte man sich schon machen!

Ich versteh das nicht!
Bühler ist auch schon wieder aus den Schlagzeilen verschwunden mit dem RxVV.
Ein kurzer Hype und dann vergessen.

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