DAZ.online-Umfrage

Was überwiegt beim E-Rezept: die Gefahren oder die Vorteile?

Berlin - 23.08.2019, 06:57 Uhr

Das E-Rezept kann viele Abläufe in der Apotheke erleichtern. Es bringt aber auch Gefahren mit sich. Was denken Sie? (c / Foto: imago images /epd)

Das E-Rezept kann viele Abläufe in der Apotheke erleichtern. Es bringt aber auch Gefahren mit sich. Was denken Sie? (c / Foto: imago images /epd)


Es ist keine Frage mehr, ob das E-Rezept kommt, es geht nur noch darum, wann es kommt. Die Erwartungshaltungen sind unterschiedlich: Während die Apotheker vor mehreren Umstellungen bei Hard- und Software stehen und Sorgen haben, das E-Rezept könnte die Konkurrenz aus dem Internet begünstigen, freuen sich die Versandhändler schon auf neue Umsätze. Auf der anderen Seite stehen für die Apotheker erleichterte Arbeitsprozesse und eine geringere Retax-Gefahr. Was denken Sie? Ist das E-Rezept eine Erleichterung für die Apotheker oder begünstigt es nur den Versand?

Wenn alles nach Plan verläuft, könnten Ende nächsten Jahres schon die ersten E-Rezepte in ganz Deutschland versendet werden. Die Apotheker sollen sich bis Ende September 2020 an die Telematikinfrastruktur anbinden, um sich sicher und direkt digital mit den Ärzten austauschen zu können. Zunächst soll der E-Medikationsplan genutzt werden, das E-Rezept dürfte im kommenden Jahr aber auch schon weit entwickelt sein dann – denn der Markt, Verbände und Institutionen arbeiten mit Hochdruck an der Entwicklung der digitalen Verordnungen.

Folgt man den Beschreibungen von ABDA-IT-Chef Sören Friedrich, wird den Apothekern durch den Wegfall einiger manueller Abläufe mehr Zeit bleiben, die sie für pharmazeutische Tätigkeiten nutzen können. Und auch Apothekerin Heike Gnekow, die in Hamburg bereits erste GKV-E-Rezepte anwendet, meint: Digitale Verordnungen erleichtern die Prozesse in der Apotheke. Hinzu kommt: Der Verordnungsweg wird insgesamt weniger fehleranfällig und sicherer. Retaxationen aufgrund von Formfehlern sind so kaum noch möglich. Das erklärte selbst der GKV-Spitzenverband gegenüber DAZ.online.

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Auf der anderen Seite stehen die Versender, die die Einführung des E-Rezeptes gar nicht abwarten können: Zur Rose-Chef Walter Oberhänsli geht davon aus, dass künftig 10 Prozent des Rx-Marktes über die Grenze in die Niederlande wandern und dass ihm das E-Rezept eine Umsatzverdopplung einbringt. Auch BVDVA-Chef Christian Buse kündigt an, dass die deutschen Versender ihren Kundenstamm darauf hinweisen werden, dass es künftig noch einfacher sein wird, Rezepte zuzusenden.

Für die Apotheker also kein einfaches Unterfangen. Deswegen interessiert uns Ihre Meinung: Sehen Sie eher die Gefahren oder die Vorteile des E-Rezeptes? Was überwiegt für Sie?


Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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1 Kommentar

E Rezept

von Sven Larisch am 23.08.2019 um 8:13 Uhr

Wenn das Konzept so durchdacht ist wie Securpharm und der neue Rahmenvertrag haben die Apotheken einiges auszubaden.

Die Patienten müssen sich dann umstellen, das ihr Medikament nicht "bei Fuss" in der Apotheke vorhanden ist. Auf der anderen Seite könnten sie es auch online bei den Apotheken vorbestellen (was selbst jetzt wenige tun).

Ich habe starke Zweifel an dem System des E-Rezeptes, da ich denke , dass die Arztpraxen eher unfähig sind korrekte Rezepte auszustellen, da sie noch nicht einmal heute aktuelle Datenbanken verwenden. Ach ja und Rückfragen an den Arzt immer noch unerwünscht- Hinweis aus einer Praxis vor kurzem: Dann soll der Patient in eine andere Apotheke gehen.
Die Standortapotheken werden verlieren- wie es sich Herr Spahn wünscht. Kollegin Gnekow möchte das wir uns freuen *lach* naja im Moment ist sie ja die einzige E-Rezept Apotheke. Da haben entsprechende Patienten eh keine Auswahl.
Und wenn die Arbeitserleichterung so toll wird wie bei Securpharm und dem Rahmenvertrag haben wir eh ausgespielt.

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