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Wegfall des Fernverordnungsverbots
Wie sollen Apotheker mit Fernverordnungen umgehen?
Mit dem Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV) wurde auch das Fernverordnungsverbot gekippt. Das heißt: Ab sofort dürfen Ärzte auch nach einem nicht-direkten Patientenkontakt, beispielsweise nach einer Online-Beratung, Rezepte ausstellen. Ihren Mitgliedern hat die ABDA nun erklärt, wie Apotheker mit solchen, zumeist digital ausgestellten, Verordnungen umgehen sollten. Die ABDA stellt fest: Es gibt noch keinen festen Termin, zu dem die Apotheker E-Rezepte beliefern müssen.
Mitte August ist das GSAV in Kraft getreten. Mit dem Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung wurde unter anderem ermöglicht, dass Apotheken wieder Rx-Arzneimittel abgeben dürfen, auch wenn diese nach einer offensichtlichen ausschließlichen Fernbehandlung verordnet wurden. Erst 2016 hatte der Gesetzgeber das eigentlich verboten: Um dem Geschäft von meist im Ausland angesiedelten Online-Arztpraxen einen Strich durch die Rechnung zu machen, wurde damals festgelegt, dass Apotheker nur Arzneimittel dispensieren dürfen, wenn zuvor ein direkter Arzt-Patienten-Kontakt stattgefunden hatte. Als die Ärzte sich dann aber entschlossen, das Fernbehandlungsverbot ganz zu kippen, reagierte auch der Gesetzgeber und hat nun das Fernverordnungsverbot gestrichen.
Was bedeutet das für Apotheker? Zunächst einmal sind sie von der Pflicht entbunden, zu hinterfragen, ob der Arztkontakt wirklich direkt war oder ob das Rezept aus einer Online-Beratung resultiert. Gleichzeitig stellen sich aber auch neue Fragen: Da Fernverordnungen nun einmal hauptsächlich aus ärztlichen Online-Beratungen resultieren, müssen Apotheker dann sofort bereit sein, E-Rezepte zu beliefern? Und wie können die Pharmazeuten solche E-Rezepte überhaupt empfangen, wenn die Telematikinfrastruktur (TI) noch gar nicht aufgebaut ist, in der die digitalen Verordnungen später einmal sicher verschickt werden sollen?
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Wie ist der aktuelle Stand beim E-Rezept?
Die Apothekerkammer Berlin berichtet ihren Mitgliedern nun von einer Mitteilung der ABDA, in der auf diese Fragen eingegangen wird. Die ABDA erklärt zunächst, dass es – was das Arzneimittelrecht betrifft – keine Unterschiede zwischen einem E- und einem Papierrezept gibt. Grundsätzlich sehen nämlich sowohl die Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) als auch die Arzneimittelverschreibungsverordnung seit Jahren die Anwendung von E-Rezepten vor. Die Realität sieht allerdings anders aus: Einerseits sind die Ärzte bislang nicht flächendeckend dazu in der Lage, Rezepte digital zu erzeugen und sie digital zu signieren. Andererseits sind auch die Apotheker technisch nicht dazu in der Lage, E-Rezepte sicher zu empfangen, diese zur Abrechnung weiterzuleiten und sie digital zu signieren. Denn: Die Telematikinfrastruktur gibt es noch nicht in den Apotheken.
Das soll sich allerdings bald ändern: Der Gesetzgeber hat den Apothekern und Ärzten den Auftrag gegeben, die nötigen Vertragsänderungen bis Mitte 2020 vorzunehmen. In der Gematik sollen sie zudem gemeinsam mit dem BMG und den Kassen die nötigen Spezifikationen für das E-Rezept festlegen, und bis September 2020 sollen sich alle Apotheken an die TI anbinden.
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