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Stephan Kolling
CDU-Staatssekretär: Kohlpharma hilft Apotheker-Honorare zu refinanzieren
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) steht in der Kritik. Der Journalist Markus Grill hatte Papiere aus dem Wirtschaftsministerium (BMWi) veröffentlicht, die belegen, dass sich Altmaier persönlich für eine Regelung eingesetzt hat, die den Arzneimittelimporteuren nicht schadet. Stephan Kolling (CDU), Staatssekretär im Saarländischen Sozialministerium, verteidigte seinen Parteikollegen am gestrigen Mittwochabend bei einer Apotheker-Veranstaltung. Durch die Import-Einsparungen könnten unter anderem Honorar-Erhöhungen für Apotheker finanziert werden, so Kolling.
Der Journalist Markus Grill beschrieb kürzlich für NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung das Geschehen rund um die Importförderklausel im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens zum Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV). Hier war in einem der Entwürfe eine Abschaffung der Förderklausel vorgesehen. Wie inzwischen auch auf DAZ.online berichtet, legen die veröffentlichten BMWi-Dokumente nahe, dass sich Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier persönlich dafür einsetzte, Regelungen aus den GSAV-Entwürfen zu streichen, mit denen Importe eingeschränkt werden sollten. Am Ende habe ein Vorschlag von Kohlpharma Eingang in die Gesetzgebung gefunden, heißt es zudem. Nämlich eine Regelung, die der des damals frisch verhandelten Rahmenvertrags über die Arzneimittelversorgung entspricht. Zur Erinnerung: Der größte deutsche Importeur Kohlpharma hat seine Zentrale in Altmaiers saarländischem Wahlkreis.
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Kolling: „Altmaier hat alles richtig gemacht“
Während Altmaier in den vergangenen Tagen für sein Vorgehen kritisiert wurde, gibt es auch Unterstützer: Stephan Kolling, Staatssekretär im Sozial- und Gesundheitsministerium, verteidigte den Bundesminister am gestrigen Abend beim Sommerfest der saarländischen Apotheker. „Nur weil ein Politiker sich für ein Unternehmen in seinem Wahlkreis einsetzt, ist er noch lange nicht korrupt“, so Kolling. „Altmaier hat alles richtig gemacht.“
Kolling bekräftigte auch noch einmal, dass das Saarland im Bundesrat als einziges Bundesland gegen den Wegfall der Importförderklausel gestimmt habe. Dazu stehe man in der Union auch weiterhin. Kolling spielte damit auf die Abstimmungen im Bundesrat zur Importförderklausel an. Der Bundesrat hat sich in den vergangenen Jahren mehrfach mehrheitlich für die Abschaffung der Förderklausel ausgesprochen, allerdings ohne die Stimmen des Saarlandes.
Kohlpharma sei wichtig für das Saarland, Kohlpharma sei wichtig für die Versorgung und Kohlpharma sei wichtig für das Gesundheitssystem, so der Staatsekretär weiter. Letzteres begründete Kolling damit, dass der Importeur helfe Ressourcen zu heben, die man dann anderweitig nutzen könnte, zum Beispiel um den Apothekern mehr Geld zu geben.
10 Kommentare
?????
von Sven Larisch am 02.09.2019 um 7:43 Uhr
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Kohlpharma erstattet die der Apotheke enstehenden Mehr-Kosten ...
von Christian Timme am 30.08.2019 um 11:00 Uhr
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