Apothekerkammer und -verband Mecklenburg-Vorpommern

Apotheker sehen Versorgung in ländlichen Regionen gefährdet

Süsel - 12.09.2019, 16:00 Uhr

Mehr Apotheker müssen in die öffentlichen Apotheken und nur wirtschaftlich gesunde Apotheken können eine gute Arzneimittelversorgung leisten. Das finden die Vorstände der Apothekerkammer und des Apothekerverbandes Mecklenburg-Vorpommern. (Foto: Ivan / stock.adobe.com)

Mehr Apotheker müssen in die öffentlichen Apotheken und nur wirtschaftlich gesunde Apotheken können eine gute Arzneimittelversorgung leisten. Das finden die Vorstände der Apothekerkammer und des Apothekerverbandes Mecklenburg-Vorpommern. (Foto: Ivan / stock.adobe.com)


Mit einer gemeinsamen Presseerklärung machen die Vorstände der Apothekerkammer und des Apothekerverbandes Mecklenburg-Vorpommern auf Gefahren für die Arzneimittelversorgung in ländlichen Regionen aufmerksam. Dabei betonen sie den Personalmangel und die Probleme durch Boni für Rx-Arzneimittel im Versandhandel.

Mit ihrer gemeinsamen Presseerklärung haben sich die Vorstände der Apothekerkammer und des Apothekerverbandes Mecklenburg-Vorpommern an die Publikumspresse gewandt. In Deutschland würden jährlich über 300 Apotheken schließen, weil sie nicht wirtschaftlich zu betreiben seien und weil das nötige Personal fehle. Daraufhin wurden drei Forderungen aufgestellt:

Drei Forderungen zur Sicherung der Versorgung

  • Erstens müssten mehr Apotheker, PTA und PKA in den Apotheken tätig werden. Dafür müsse vor allem die Attraktivität des PTA-Berufs erhöht werden, beispielsweise durch Verzicht auf das Schulgeld.
  • Zweitens könnten nur wirtschaftlich gesunde Apotheken die Versorgung gewährleisten. Zu dieser Versorgung würden individuelle Beratung und Betreuung, Botendienst und Notdienst gehören. Doch „ein Bonus für eingelöste Rezepte hat in diesem Bereich nichts verloren“, heißt es in der Pressemitteilung.
  • Drittens dürfe Medikamentenmangel nicht zum Normalzustand werden. Durch die täglichen Lieferengpässe entstehe erheblicher Aufwand.

Konkurrenz durch Boni kritisiert

Apothekerkammer und -verband machen besonders auf Gefahren für die Arzneimittelversorgung in ländlichen Regionen aufmerksam. In der Pressemitteilung wird betont, dass die Apotheken in Mecklenburg-Vorpommern oft überdurchschnittlich große, dünn besiedelte Gebiete versorgen müssen. Doch die Apothekeninhaber fänden oft keine Nachfolger, weil die Zukunft der Präsenzapotheken nicht gesichert sei. Konkurrenz um die beste Versorgung sei gut und wichtig, aber „Konkurrenz um den höchsten Bonus für preisgeregelte Rezeptbelieferungen oder Werbung für die billigsten Arzneimittel gefährdet die Gesundheit derjenigen, die auf eine gute Versorgung angewiesen sind“, heißt es in der Pressemitteilung. Einheitliche Arzneimittelpreise würden dafür sorgen, dass alle Menschen jederzeit und überall Zugang zu ihren Arzneimitteln hätten. Doch der Versandhandel mit Rx-Arzneimitteln zerstöre dieses bewährte heilberuflich geprägte System. Denn dieses sei „kein reiner Handel“.


Dr. Thomas Müller-Bohn (tmb), Apotheker und Dipl.-Kaufmann
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

einfach Kohle nebenbie verkaufen

von ratatosk am 12.09.2019 um 18:33 Uhr

Wir sollten einfach nebenbei z.B Kohlen verkaufen, dann hätten wir keine Probleme mehr, da hierfür ja unbegrenzt Geld vorhanden ist.
Man braucht als Begründung nur noch was esotherisches sich aus den Fingern saugen warum im Nebensortiment und gut isses. Z.B Aufsaugung von negativem Ying - Yang oder Verbesserung des Feng-Shui oder daß es in Hintertibet für xy angewendet wir.
War schon bei der Steinkohle so, da wurde jeder Arbeitsplatz am Ende auch mit etwa 100000Dm pro Jahr subventioniert.
Deutschland, das Land der Bekloppten.

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