- DAZ.online
- News
- Politik
- CDU-Plan gegen Lieferengp...
Positionspapier
CDU-Plan gegen Lieferengpässe: Regionale Rabattverträge
In der Politik bewegt sich derzeit einiges zum Thema Arzneimittel-Lieferengpässe. Im DAZ.online-Interview hat der CDU-Politiker Michael Hennrich kürzlich ein Positionspapier und einige Maßnahmenvorschläge angekündigt. Dieses liegt DAZ.online nun in einer ersten Fassung vor. Für die Apotheker ist insbesondere der Vorschlag interessant, dass Rabattverträge künftig regional und kassenübergreifend ausgeschrieben werden könnten. Damit will die Union es insbesondere Landapothekern erleichtern, die nötigen Arzneimittel zu beschaffen.
Die Lieferengpässe könnten zu einem der Top-Themen in der Gesundheitspolitik der kommenden Monate werden. Bei der heutigen Eröffnung der Expopharm in Düsseldorf forderte DAV-Chef Fritz Becker in einem emotionalen Appell weitreichende Änderungen in der Arzneimittelversorgung. Auch die Vertreter der anderen Verbände (Phagro, BAH, vfa) nahmen die Engpässe in den Fokus und riefen dazu auf, gemeinsam die Probleme zu lösen.
Und auch in der Politik bewegt sich derzeit etwas. Kürzlich hatte der CDU-Arzneimittelexperte Michael Hennrich in einem DAZ.online-Interview erklärt, dass er sich vorstellen könne, noch ins Apotheken-Stärkungsgesetz Maßnahmen zur Reduzierung von Lieferengpässen einzubauen. Hennrichs Ideen waren weitreichend, es ging um einen Export-Stopp für die gesamte Branche, um längere Lagerungen der Arzneimittel und um eine Abgabequote für Arzneimittel aus Europa. Nun liegt eine erste, noch nicht abgestimmte Version des Papieres vor. Erklärend heißt es dort zunächst: „Zurecht sind Patienten beunruhigt, wenn ihr gewohntes Arzneimittel in der Apotheke nicht erhältlich ist. Daher müssen wir Lieferengpässen von Medikamenten nachhaltiger vorbeugen und eine dauerhaft zuverlässige Versorgung mit sicheren Arzneimitteln gewährleisten.“
Mehr zum Thema
Arzneimittel-Lieferengpässe
Hennrich: Arzneimittelreserve, Exportverbot, Abgabequote im Gespräch
In Hennrichs nun aufgeschriebenen Vorschlägen, die er in den vergangenen Wochen mit Großhändlern, Apothekern und Herstellern besprochen hat, ist eine neue Idee enthalten, die insbesondere Apotheker auf dem Land entlasten soll. Konkret heißt es in dem Papier:
„Die Vielzahl der Rabattverträge führt mittlerweile dazu, dass gerade kleinere Apotheken im ländlichen Raum viel Zeit aufwenden müssen, die Medikamente von den unterschiedlichen Herstellern zu beschaffen. Das bringt hohe Logistik- und Transportkosten mit sich. Es ist daher zu prüfen, ob – soweit dies vergaberechtlich zulässig ist – das Rabattvertragssystem stärker regional zentralisiert werden kann. Vorbild könnten hier die Rabattverträge bei der parenteralen Zubereitung sein. Das würde bedeuten, dass Krankenkassen regional gemeinsam zu Ausschreibungen verpflichtet werden. Dies könnte die Vielzahl der abgegebenen Produkte bei oft identischen Wirkstoff verringern und damit den Transportaufwand auch im Sinne des Klimaschutzes reduzieren.“
Die weiteren Maßnahmen des CDU-Papiers finden Sie auf der nächsten Seite.
1 Kommentar
Versteh ich nicht
von Karl Friedrich Müller am 25.09.2019 um 13:54 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.