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Fremd- und Mehrbesitz, Ausbildung, Bedarfsplanung etc.
WHO veröffentlicht große Broschüre über Europas Apothekenmärkte
Anlässlich des Welt-Apotheker-Tags, der am 25. September begangen wurde, hat das WHO-Regionalbüro für Europa den Apothekern ein besonderes Geschenk gemacht: eine umfangreiche und detaillierte Studie zu den regulatorischen und rechtlichen Rahmenbedingen für öffentliche Apotheken in der Region. DAZ.online hat für Sie hineingeschaut.
Fakten zu den Rahmenbedingungen für öffentliche Apotheken in anderen europäischen Ländern zu ermitteln, ist oft ein mühseliges Geschäft, allein schon wegen der Sprachprobleme. Insofern ist es außerordentlich zu begrüßen, dass das WHO-Regionalbüro für Europa sich der Aufgabe gestellt hat. Das Ergebnis ist eine einhundertseitige, außerordentlich informative Broschüre, die einmal mehr von der großen Vielfalt der Apothekenlandschaft in der Region zeugt. Die Europäische Region der WHO reicht weit über die EU und den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) hinaus. Die Erhebung erfasst deshalb fünfzig Länder, darunter auch die Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion und Israel. Sie behandelt sowohl die Regulierungen für Apotheker und PTA als auch gesetzliche und sonstige Vorschriften für die Niederlassung und den Betrieb einer öffentlichen Apotheke, den Serviceumfang der Apotheken und, besonders detailliert, den Online-Handel mit Arzneimitteln. Wir stellen ein paar Kernthemen kurz vor.
Übrigens: Auch DAZ.online beschäftigt sich immer wieder mit Entwicklungen in Europas Apothekenmärkten. 2016 begannen wir unsere groß angelegte Artikel-Serie „Europa, deine Apotheken“. Hier können sich die Leserinnen und Leser über eine interaktive Europa-Karte über die Länder informieren, die wir bereits bearbeitet haben. Mehr dazu hier:
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Ausbildung für öffentliche Apotheker und PTA
Es gibt bislang nicht viele Länder, in denen Apotheker sich nach dem Pharmaziestudium zum „Spezialisten“ für Offizinpharmazie weiterbilden können. Deutschland geht hier zusammen mit den Niederlanden, der Schweiz und Großbritannien mit gutem Beispiel voran. In der Schweiz ist der Weiterbildungstitel seit dem 1. Januar 2018 sogar Voraussetzung, wenn ein Apotheker seinen Beruf „privatwirtschaftlich in eigener fachlicher Verantwortung“, das heißt selbständig ausüben will.
Die Anforderungen an die Fortbildung variieren stark unter den Ländern. In manchen muss sie turnusmäßig nachgewiesen werden, um die Lizenz zur Berufsausübung zu behalten, wie etwa in Kroatien und Serbien. Mit vier Jahren durchlaufen Pharmazeutisch-Technische Assistenten die längste Ausbildung in Kroatien, Island, Portugal und Slowenien, gefolgt von drei Jahren in Dänemark, Finnland, Litauen und Norwegen, während Frankreich, Großbritannien, Irland, die Niederlande, Polen, Spanien sich mit zwei Jahren zufriedengeben.
Demographische und geografische Kriterien für Neugründungen
Viele Länder in der Europäischen Region der WHO haben Regeln für Neugründungen von Apotheken erlassen, die meist auf demographischen und/oder geographischen Kriterien beruhen. Die minimale Zahl der zu versorgenden Bevölkerung reicht von 2.000 in Lettland bis 5.500 in Österreich und die Mindestdistanz bis zur nächsten Apotheke von 100 Metern in Nordmazedonien bis zu fünf Kilometern in Belgien und Slowenien. Manche (Belgien, Kroatien, Ungarn) machen den Mindestabstand von der Größe der Stadt abhängig. Niederlassungsfreiheit besteht in Deutschland, Bulgarien, der Tschechischen Republik, Irland, den Niederlanden und Norwegen sowie in den meisten Nachfolgestaaten der Sowjetunion.
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