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Welcher Grippeimpfstoff für wen?

Stuttgart - 31.10.2019, 15:00 Uhr

(Foto: imago images / Christian Ohde)

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Tetravalent, zellkulturbasiert, nasal – Grippeimpfstoff ist mitnichten gleich Grippeimpfstoff. Sie unterscheiden sich in der Herstellung, der Zusammensetzung, dem Applikationsweg und den Personen, bei denen sie angewendet werden dürfen. Ein Überblick über die derzeit verfügbaren Vakzinen.

Gemeinsam haben alle Grippeimpfstoffe die Antigenzusammensetzung, in diesem Jahr sind in Deutschland auch tatsächlich nur noch tetravalente Impfstoffe verfügbar.

Sie sind in dieser Saison aus den Antigenen der folgenden Stämme zusammengesetzt:

  • A/Brisbane/02/2018 (H1N1) pdm09-ähnlicher Stamm
  • A/Kansas/14/2017 (H3N2)-ähnlicher Stamm
  • B/Colorado/06/2017-ähnlicher Stamm (B/Victoria/2/87-Linie)
  • B/Phuket/3073/2013-ähnlicher Stamm (B/Yamagata/16/88-Linie)

Folgende Impfstoffe sind im Handel:

Impfstoff (Zulassungsinhaber)

Art

Her­stellung

Flucelvax® Tetra (Seqirus)TotimpfstoffZellkultur
Fluenz® Tetra (AstraZeneca)*LebendimpfstoffHühnereier
Influsplit® Tetra (GlaxoSmithKline)TotimpfstoffHühnereier
Influvac® Tetra (Mylan)TotimpfstoffHühnereier
Vaxigrip® Tetra (Sanofi Pasteur)TotimpfstoffHühnereier

 

Die Impfstoffe im Detail

Der Nasale

Fluenz® ist ein attenuierter Influenza-Lebendimpfstoff (live attenuated influenza vaccine, LAIV), der durch Einsprühen in die Nase, also ohne Nadel appliziert wird. Vorteil der Lebendvakzine soll eine Stimulation der Immunabwehr auf dem natürlichen Infektionsweg sein. Er ist zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen ab einem Lebensalter von 24 Monaten bis zum vollendeten 18. Lebensjahr zugelassen. Als Lebendimpfstoff ist er bei Kindern und Jugendlichen mit klinischer Immunschwäche aufgrund von Erkrankungen oder infolge einer Therapie mit Immunsuppressiva kontraindiziert

Der Zellkulturbasierte

Das besondere an Flucelvax® Tetra, einem Influenza-Spaltimpfstoff aus inaktiviertem Oberflächenantigen, ist, dass er nicht in Hühnereiern, sondern in einer Zellkultur hergestellt ist. Vorteile sind, dass die Herstellung in Zellkulturen unabhängig von einer Eizufuhr ist – so kann im Falle einer Pandemie schneller reagiert werden. Auch hinsichtlich der Wirksamkeit sollen zellbasierte Grippeimpfstoffe den hühnereibasierten überlegen sein, weil es keine Anpassungen an das Ei, den nicht natürlichen Wirt, gibt, die in eiproduzierten Grippeimpfstoffen auftreten. Zugelassen ist er für Erwachsene und Kinder ab 9 Jahren.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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