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Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit: hoch ansteckend aber meist komplikationslos

06.01.2020, 17:15 Uhr

(Foto: Krzysztof / stock.adobe.com)
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Schmerzhafte Bläschen im Mundraum, rote Flecken auf den Handflächen und Fußsohlen – das sind typische Symptome dieser Erkrankung. Auch wenn sie in den meisten Fällen innerhalb weniger Tage komplikationsfrei ausheilt, so sind die Beschwerden doch äußerst unangenehm. Lesen Sie hier, was Apotheker über Ursachen, Prophylaxe und Behandlungsmöglichkeiten wissen müssen.

Welche Erreger lösen die Erkrankung aus?

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit gehört zu den viralen Erkrankungen, die durch verschiedene Enteroviren ausgelöst werden. In Deutschland ist der Subtyp Coxsackie-Virus A 16 am häufigsten anzutreffen. Diese hüllenlosen RNA-Viren sind äußerst umweltstabil. Sie trotzen auch sauren pH-Werten und können so die Magen-Passage unbeschadet überstehen.

Wie macht sich die Infektion bemerkbar?

In 80% der Fälle verläuft die Infektion völlig symptomfrei. Betroffene bemerken die Erkrankung nicht, fungieren aber als Überträger. In den übrigen 20% treten nach einer Inkubationszeit von 3-10 Tagen unspezifische Beschwerden wie verminderter Appetit, Fieber und Halsschmerzen auf. Nach 1-2 Tagen zeigen sich dann charakteristische Rötungen auf der Mundschleimhaut, die sich zu schmerzhaften Bläschen weiterentwickeln. Weitere 1-2 Tage später finden sich solche Rötungen auch auf den Handflächen und Fußsohlen. Neben diesen typischen Stellen können auch das Gesäß, der Genitalbereich, Knie und Ellenbogen betroffen sein. Der Ausschlag ist nur in seltenen Fällen von Juckreiz begleitet.

In den meisten Fällen verläuft die Erkrankung komplikationsfrei und heilt innerhalb von 5-7 Tagen von selbst aus.

Wer ist betroffen?

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit kann in jedem Lebensalter und weltweit auftreten. Besonders häufig sind Kinder unter 10 Jahren betroffen. Während die Erkrankung in Deutschland eher sporadisch auftritt, werden in Südostasien regelmäßig Epidemien beobachtet. Da die Hand-Fuß-Mund-Krankheit in Deutschland nicht zu den meldepflichtigen Erkrankungen gehört, kann keine genaue Angabe zur Häufigkeit der Infektion gemacht werden.

Wie wird der Erreger übertragen?

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit wird ausschließlich von Mensch zu Mensch übertragen. Mit der oft fälschlicherweise in Verbindung gebrachten Maul- und Klauenseuche, die bei Nutztieren auftritt, hat sie nichts zu tun – diese wird durch einen anderen Erreger ausgelöst.

Die Übertragung findet durch Körperflüssigkeiten statt. Hochinfektiös ist vor allem die Flüssigkeit in den Bläschen des Ausschlags. Während des Bläschenausschlags besteht somit die größte Ansteckungsgefahr. Die Erreger können durch Schmierinfektion über direkten Hautkontakt aber auch über gemeinsam benutzte Gegenstände weitergegeben werden. Auch eine Tröpfcheninfektion durch Husten oder Niesen ist möglich. Nach Abklingen der Symptome können die Erreger noch wochenlang über den Stuhl weitergegeben werden.

Wie kann man sich vor Ansteckung schützen?

Eine Impfung gegen die Hand-Fuß-Mund-Krankheit existiert bislang nicht. Um eine Infektion zu umgehen, sollte der Körperkontakt zu erkrankten Personen auf ein Minimum beschränkt werden. Händedruck, Umarmen, Küssen oder das gemeinsame Benutzen von Besteck oder Trinkgefäßen sollte unterlassen werden. Regelmäßiges Händewaschen mit Seife kann durch die Desinfektion von Gegenständen, die von Infizierten benutzt wurden, ergänzt werden.

Welche Therapie steht zur Verfügung?

Es gibt keinen Wirkstoff, der die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ursächlich bekämpft. Verschiedene Verhaltensmaßnahmen und symptomatische Behandlung können aber helfen, die Beschwerden abzumildern. 

Besonders die Schmerzen im Mundbereich führen dazu, dass Betroffene zu wenig trinken und essen. Um Dehydrierung zu vermeiden, ist es deshalb sinnvoll, Schmerzmittel zu geben oder die entsprechenden Stellen mit Lokalanästhetika wie Lidocain zu betäuben. Heiße, scharfe und saure Speisen sollten gemieden werden, um die Schleimhäute nicht zusätzlich zu reizen. Meist ist es für Betroffene angenehmer, weiche Lebensmittel wie Kartoffelbrei oder Joghurt zu essen. Kalte Getränke und Speiseeis können durch den kühlenden Effekt Schmerzen lindern. 
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Annette Thomas, Apothekerin, Dozentin, DAZ.online-Autorin
redaktion@daz.online


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