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Modellprojekte
KVen fürchten „Kompetenzwirrwarr“ mit impfenden Apothekern
Die in Apotheken geplanten Modellprojekte zur Grippeimpfung stoßen nach wie vor auf Widerstand bei den Medizinern. Nun hat sich die „Freie Allianz der Länder KVen“ (FALK) zu Wort gemeldet. Auch hier ist man überzeugt: Impfen ist Sache des Arztes.
Die Regierungskoalition will mit dem Masernschutzgesetz auch Modellvorhaben für Grippeimpfungen in der Apotheke ermöglichen. Die ABDA hat sich nicht um diese zusätzliche Aufgabe gerissen und sie lange abgelehnt. Sie wollte keinen Konflikt mit der Ärzteschaft. Doch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verfolgte seine Idee eines weiteren niedrigschwelligen Zugangs zur Grippeimpfung unbeirrt weiter. Mittlerweile hat sich die ABDA mit dem Vorhaben arrangiert. Anders die Ärzte. Bei der Anhörung zum Masernschutzgesetz am 23. Oktober betonte die Vertreterin der Bundesärztekammer erneut, das man hier impfende Apotheker sehr kritisch sieht. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung lehnt solche Modellversuche ebenfalls strikt ab.
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Nun haben auch die in der „Freien Allianz der Länder KVen“ (FALK) vereinten Kassenärztlichen Vereinigungen ihren klaren Unmut zum Ausdruck gemacht. In einer Pressemitteilung erklären sie: „Impfen ist Sache des Arztes. Die niedergelassenen Ärzte kennen ihre Patienten und deren Patientengeschichte. Gerade bei den Risikogruppen, für die eine Grippeschutzimpfung empfohlen wird (Menschen ab 60, Schwangere und Kinder- und Jugendliche) ist die Impfung beim Arzt des Vertrauens richtig aufgehoben. Ohne Notwendigkeit sollen die etablierten und funktionierenden Strukturen durchbrochen werden und klar definierte Zuständigkeiten geändert werden“.
Überdies würden Grippeschutzimpfungen in Apotheken Fragen aufwerfen: Wie stehe es um die Hygienebestimmungen, die Privatsphäre der Patienten oder den Datenschutz in Apotheken? Injektionen seien „Eingriffe in die körperliche Unversehrtheit, die denjenigen vorbehalten bleiben sollten, zu deren Berufsausbildung so etwas gehört und die dafür auch haften“.
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Wenn die Bundesregierung wirklich die Grippeschutzimpfung stärken wolle, müsste sie laut FALK Maßnahmen zur dauerhaften Behebung von Impfengpässen oder zur Honorierung von Impfberatungen – auch unabhängig von einer anschließenden Impfung – ergreifen. Das seien geeignete Mittel, um das Ziel zu erreichen – „nicht die Einführung von Kompetenzwirrwarr“.
FALK ist im Jahr 2011 aus einer Initiative der vier KVen aus Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern entstanden. Mittlerweile sind auch die KVen Westfalen-Lippe, Saarland Rheinland-Pfalz und Nordrhein dazu gestoßen.
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