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Nordseeinsel
(K)ein Drama ums Kupfergeld – Apothekerin auf Wangerooge bleibt gelassen
In der vergangenen Woche überschlugen sich die Nachrichten, auf der Nordseeinsel Wangerooge könne man künftig nicht mehr mit Kupfermünzen bezahlen. Alles halb so wild sagt Inselapothekerin Rita Ademes – man helfe sich ohnehin bereits seit langem gegenseitig unter den Geschäftsleuten.
Wenn es um das Thema Bargeld geht, kochen in Deutschland die Emotionen hoch. Besonders eher populistisch ausgerichtete Gruppierungen schreien dann die baldige Abschaffung des Bargeldes herbei und ernten damit Aufregung – denn das will eigentlich niemand. Selbst im Bundestag gab es vor Kurzem eine von der überwiegenden Zahl der Politiker als überflüssig empfundene Debatte um das Thema „Beibehaltung des Bargelds als Zahlungsmittel“, die aber eher dadurch Berühmtheit erlangte, dass der CDU-Politiker Matthias Hauer dabei einen Schwächeanfall erlitt.
„Niemand will das Bargeld abschaffen“, hatte er zuvor noch gesagt – und das gilt auch für die in der vergangene Woche hochkochende Meldung, auf der Nordseeinsel Wangerooge werde es in Zukunft kein Kupfergeld mehr geben. Denn das stimmt so nicht.
Fakt ist, dass das einzige Geldinstitut auf der autofreien und nur 7,94 Quadratkilometer großen Insel mit rund 1300 Einwohnern, die Volksbank Jever, in Zukunft keine 1-, 2-, und 5-Cent-Münzen mehr in Rollen auf die Insel transportieren lässt – aus Kostengründen. Der Transport der Münzrollen sei teurer als der Geldwert, zitiert etwa der MDR den Bankvorstand Martin Schadewald.
Niemand muss Kleingeld kaufen
Das bedeutet aber eben nicht, dass es bald kein Kleingeld mehr auf Wangerooge geben würde. „Da ist viel Unsinn berichtet worden“, sagt Inselapothekerin Rita Ademes. Seit sieben Jahren betreibt sie die Insel-Apotheke Wangerooge. „Und genau so lange habe ich hier auch schon eine Geldzählmaschine“, stellt sie klar. Sie müsse auch kein „Kleingeld bei der Eisdiele kaufen“, sagt sie.
„Wir helfen uns hier schon immer gegenseitig unter den Geschäftsleuten auf der Insel“, sagt sie. Natürlich tausche man da das Kleingeld – aber immer entsprechend eins zu eins umgetauscht, nicht etwa mit Gebühren gekauft. „Das ist auch unterschiedlich. Beim Bäcker häuft sich das Kleingeld schonmal an und bei anderen wie bei uns geht es eher raus an die Kunden. Dann tauschen wir das natürlich gerne“, sagt sie.
Es gebe einen Insel-Kreislauf des Kleingeldes – und das, was die Touristen zum Ende des Sommers vielleicht in den Portemonnaies von der Insel trügen, brächten andere in ihren Geldbörsen auch wieder mit. „Dass uns das Kleingeld ausgeht, fürchte ich jedenfalls nicht“, sagt sie. Sie kenne keinen Betrieb, bei dem da die Gefahr bestünde.
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