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Noweda-Generalversammlung
Kuck: „Wir reden nicht, wir machen“
Die apothekereigene Genossenschaft Noweda stellt sich dem Verteilungskampf im Gesundheitswesen und scheut keine Verantwortung bei der Gestaltung der Zukunft der inhabergeführten Apotheke. Dies wurde bei der 81. Generalversammlung der Noweda eG am Samstag in Essen deutlich. Die Hauptziele: Noch mehr Apotheken für den Zukunftspakt Apotheke mit ins Boot holen und die öffentliche Wahrnehmung verbessern.
Der Vorsitzende des Vorstands der Noweda eG Michael Kuck bemüht zum Einstieg in seinem Vorstandbericht bei der Generalversammlung gerne außergewöhnliche Bezüge. In diesem Jahr war es der bekannte Roman 1984 von George Orwell. Ein zentrales Thema in dessen Vision sei die Manipulation der Realität und der Menschen durch die verwendete Sprache gewesen. Die in dem Werk beschriebene Diktatur habe für diesen Zweck die eigene Sprache „Neusprech" erfunden, in der die Worte eine andere, oft gegenteilige Bedeutung bekämen, eine „Manipulation durch Sprache“. Ähnlich verhalte es sich auch mit dem Apotheken-Stärkungsgesetz. Ein Gesetz das so heiße, könne doch „nur gut für Apotheken sein“, so die breite Wahrnehmung in den Medien. Seiner Meinung nach hält das Gesetz jedoch nicht, was verspricht, denn es sei tatsächlich in weiten Teilen kein Stärkungsgesetz. Zwar sei es derzeit unsicherer denn je, ob es überhaupt erlassen werde, aber eins bleibt für Kuck trotzdem wahr: „Apotheken brauchen kein Neusprech. Apotheken brauchen Zukunftssicherheit.“
9302 Mitglieder
Über die wirtschaftliche Entwicklung der Noweda im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/2019 hat DAZ.online bereits berichtet. Kuck lobte die gute Umsatzentwicklung und bezeichnete die Bilanz der Noweda-Gruppe alles in allem wie in den Vorjahren als „sehr solide“. Bei den Apothekern stehe die Genossenschaft in der jährlichen Umfrage des Branchendienstes Markt Intern ebenfalls gut da und sei zum vierzehnten Mal in Folge zum pharmazeutischen Großhändler zur Nummer 1 gewählt worden. Erfreuliche Zahlen vermeldete Kuck auch bei der Mitgliederentwicklung. 402 Beitritte standen im abgelaufenen Geschäftsjahr 67 Abgängen gegenüber. Damit hat sich die Mitgliederzahl gegenüber dem Vorjahr um 129 erhöht. Zum Stichtag zählt die Noweda 9302 Mitglieder, womit die bereits hohe Mitgliederzahl des Vorvorjahres noch einmal übertroffen werden konnte.
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Es gebe aber auch Zahlen, die weniger schön seien, führte Kuck weiter aus, nämlich die 2216 verschreibungspflichtigen Arzneimittel ohne Reimporte, die im Zeitraum Juni bis August 2019 in Deutschland durchgehend von der Industrie nicht lieferbar gewesen seien. Die beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte gelisteten nicht einmal 300 Artikel verschleierten das wahre Ausmaß der Lieferengpässe. Die gesetzlichen Krankenkassen redeten die Probleme klein und schöben die Verantwortung weg. Der Noweda-Vorstandsvorsitzende spielte den Ball allerdings zurück und bezeichnete einmal mehr die überzogenen Sparmaßnahmen der Kassen, namentlich die Rabattverträge als wesentliche Ursache der Misere. Noweda werde an diesem Thema dranbleiben, versprach Kuck, und verwies in diesem Zusammenhang auf die Anzeigenserie im Focus und den neuen kostenlosen Flyer „Medikamente fehlen. Apotheken informieren. Zeit zu handeln“ . Auch die Apothekenzeitschrift „My Life“ soll mit redaktionellen Beiträgen dazu genutzt werden, Apothekenkunden und Patienten detailliert über die Missstände und ihre wahren Ursachen zu informieren und damit den Handlungsdruck auf die Politik zu erhöhen
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