Weniger Inhaber, mehr Filialen

Apothekenzahl sinkt weiter auf 19.196

Berlin - 03.12.2019, 14:00 Uhr

Die Apothekenzahl hat auch im dritten Quartal des Jahres 2019 abgenommen und lag Ende September bei 19.196. (c / Foto: imago images / imagebroker)

Die Apothekenzahl hat auch im dritten Quartal des Jahres 2019 abgenommen und lag Ende September bei 19.196. (c / Foto: imago images / imagebroker)


Auch im dritten Quartal dieses Jahres ist die Apothekenzahl erneut gesunken. Laut einer Meldung der ABDA gab es Ende September insgesamt 19.196 Apotheken in Deutschland. Das entspricht einem Rückgang von 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Laut ABDA waren im dritten Quartal alle Kammerbezirke in Deutschland betroffen: Überall habe es mehr Schließungen als Neueröffnungen gegeben. Einzig die Zahl der Filialapotheken ist angestiegen.

Im Vergleich zum Jahresende 2018 hat sich die Apothekenzahl bis Ende September 2019 um 227 verringert. Laut ABDA ist die Zahl der selbstständigen Apothekenleiter ebenfalls zurückgegangen: Während zum Jahresende 2018 noch 14.882 Haupt- beziehungsweise Einzelapotheken registriert wurden, waren es am Ende des dritten Quartals 2019 nur noch 14.613 und damit 269 weniger. Bei den Filialapotheken konnte allerdings ein Plus verzeichnet werden. Ende September gab es 4.583 Filialen. Das waren 42 mehr als Ende 2018.

Mehr zum Thema

Ende des dritten Quartals

Minus 219: Apothekenzahl sinkt weiter

Ob von dem Rückgang eher Apotheken in ländlichen oder städtischen Gegenden betroffen sind, ist aus den Zahlen der ABDA nicht ersichtlich. Versorgungszahlen aus Baden-Württemberg zeigten 2017, dass vom Apothekenrückgang nicht nur ländliche, sondern auch städtische Regionen betroffen sind. In Baden-Württemberg war es 2017 fast jede dritte Gemeinde, die ohne Apotheke war, und der Trend hat sich den aktuellen Zahlen zufolge nicht umgekehrt. Außerdem hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt, dass die Apothekenzahl in den westdeutschen Bundesländern stärker und schneller sinkt als in den ostdeutschen Bundesländern.

Den höchsten Stand in den vergangenen 20 Jahren gab es im Jahr 2008, als noch 21.602 Apotheken registriert wurden. Somit hat sich die Apothekenzahl um rund 2.400 verringert, das entspricht einem Rückgang von mehr als 11 Prozent. Den schnellsten Rückgang innerhalb eines Jahres hat es im vergangenen Jahr gegeben, als die Apothekenzahl um 325 sank. 2018 gab es auch die meisten Schließungen (427) und die wenigsten Neueröffnungen (97). Die Zahl der Filialapotheken war allerdings noch nie so hoch wie zuletzt: Im ersten Jahr nach der Öffnung des Mehrbesitzverbotes gab es etwas mehr als 1.200 Filialapotheken in Deutschland, seitdem ist die Zahl kontinuierlich gestiegen.


Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Ende des dritten Quartals

Minus 219: Apothekenzahl sinkt weiter

Apothekenzahl sinkt erstmals unter 20.000

Nur noch 19.942

157 Betriebsstätten weniger – allein im ersten Halbjahr

Apothekenzahl sinkt und sinkt und sinkt

Weniger im 2. Halbjahr 2018

Filialen: Der Aufwärtstrend ist gebrochen

Erstes Halbjahr 2019

Apothekenzahl sinkt auf 19.268

2 Kommentare

Wunschliste

von A. Fischer am 04.12.2019 um 14:20 Uhr

Lieber Weihnachtsmann,

ich war ein braver Apotheker dieses Jahr. Ich habe die linke und recht Wange hingehalten. Auch ungebremste Schläge auf den Kopf von vorne und hinten.

mein einziger Wunsch dieses Jahr:

weniger als 19.000 Apotheken in Deutschland.

Ein frohes Fest,

Dein Durchschnitt-Apotheker

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Lauterbach und Glaeske können jubeln

von ratatosk am 03.12.2019 um 18:43 Uhr

Lauterbach und Glaeske und die vielen politischen Unterstützer können schon mal vorglühen, wieder mal 219 Kerben im Colt !
Wird beim Großkapital sicher schon wohlwollend vermerkt. Die Bürger - ja nee, der zählt hier nicht mehr.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.