Buscomint bei Reizdarm

Zuwachs für die Buscopan-Familie

Stuttgart - 03.12.2019, 16:30 Uhr

Im Gegensatz zu den Buscopan-Verwandten enthält Buscomint kein Butylscopolamin als Wirkstoff, sondern Pfefferminzöl in einer magensaftresistenten Weichkapsel. (m / Foto: Sanofi)

Im Gegensatz zu den Buscopan-Verwandten enthält Buscomint kein Butylscopolamin als Wirkstoff, sondern Pfefferminzöl in einer magensaftresistenten Weichkapsel. (m / Foto: Sanofi)


Sanofis Buscopan-Familie hat ein neues Mitglied bekommen – ein pflanzliches. Buscomint bei Reizdarm enthält nämlich Pfefferminzöl. Seit Mitte November ist es in der Lauer-Taxe gelistet. Einsatzgebiet sind laut Packungsbeilage die symptomatische Linderung von Bauchschmerzen, leichten Krämpfen im Magen-Darm-Trakt und Flatulenz, vor allem bei Patienten mit Reizdarmsyndrom.

Leiden Patienten unter Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung und Durchfall ohne erkennbare Ursachen, wird oft nach Ausschluss ernsthafter organischer Ursachen die Diagnose Reizdarm gestellt. Behandelt wird dann symptomatisch, je nach Beschwerdebild. Viele dieser Patienten suchen Rat in der Apotheke. Was rät man solchen Patienten? Ein Blick in die aktuelle (derzeit allerdings in Überarbeitung befindliche) S3-Leitlinie „Reizdarmsyndrom“ der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten und der Deutschen Gesellschaft für Neurogastroenterologie und Motilität zeigt, dass in der Selbstmedikation neben verschiedenen Probiotika auch Phytotherapeutika als Therapieoption infrage kommen. Zum Beispiel Carmenthin, das eine Kombination aus 90 mg Pfefferminz- und 50 mg Kümmelöl in magensaftresistenten Weichkapseln enthält.

Zur symptomatischen Linderung 

Seit Kurzem gibt es eine weitere pflanzliche Option bei Reizdarm. Sie stammt aus dem Hause Sanofi und ist laut einer Pressemitteilung Teil der Buscopan-Familie – Buscomint®. Im Gegensatz zu den Buscopan-Verwandten, die als Dragees, Ampullen und in Kombination mit Paracetamol als Zäpfchen und Filmtabletten auf dem Markt sind, enthält Buscomint® kein Butylscopolamin als Wirkstoff, sondern Pfefferminzöl in einer magensaftresistenten Weichkapsel. Eingesetzt wird es zur symptomatischen Linderung von Bauchschmerzen, leichten Krämpfen im Magen-Darm-Trakt und Flatulenz, besonders bei Patienten mit Reizdarmsyndrom. Die Einnahme erfolgt einmal täglich jeweils 30 Minuten vor einer Mahlzeit. Kinder unter zwölf Jahren und Personen mit einem Körpergewicht unter 40 Kilogramm sollen Buscomint® nicht einnehmen. 

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Laut Sanofi sollen die Symptome innerhalb von ein bis zwei Wochen abgeklungen sein. Der Hersteller sieht das als Vorteil gegenüber Probiotika, die ebenfalls bei Reizdarm empfohlen werden, weil die in der Regel erst nach vier bis zwölf Wochen erste Ergebnisse zeigten, so Sanofi. Wenn die Symptome jedoch anhalten oder sich verschlimmern, soll der Patient nach zwei Wochen einen Arzt aufsuchen. In manchen Fällen könne die Einnahme der Weichkapseln bei anhaltenden Symptomen bis maximal drei Monate pro Behandlung fortgesetzt werden, heißt es in der Packungsbeilage. Zwei Packungsgrößen sind erhältlich: die Einstiegsgröße mit zwölf Stück und für die längere Anwendung 48 Stück.


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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1 Kommentar

Reizdarm

von RUPERT Einsiedler am 25.01.2020 um 20:21 Uhr

Habe alles schon getestet.
Alle diese Medikamente sind sagenhaft überteuert.
Für eine Therapie 3 Monate 60 oder mehr ist es pure Geldmacherei.Reizdarm-Patienten haben außerdem nicht die Geduld Wochen oder Monate auf eine Besserung zu warten.
Mein Urteil: Mäßig

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