DAZ-Adventsrätsel – Tag 9

Schwere Knochen

09.12.2019, 01:00 Uhr

Calcium und das heute gesuchte Element stärken das Skelett. Den robustesten Knochen findet man im Ohr – das sogenannte Felsenbein. (Foto: Corona Borealis - stock.adobe.com)

Calcium und das heute gesuchte Element stärken das Skelett. Den robustesten Knochen findet man im Ohr – das sogenannte Felsenbein. (Foto: Corona Borealis - stock.adobe.com)


„Das spannende am Älterwerden ist, dass man jeden Tag neue Knochen kennenlernt.“ Dieser Kalenderspruch leitet uns direkt zum heutigen Thema des neunten DAZ-Adventsrätsels, bei dem es um unser Gerüst geht – das Skelett.

Für die Stabilität unseres Skeletts ist bekanntlich das Calcium verantwortlich. In unserem Körper befindet sich rund 99 Prozent des Calciums gebunden im Knochen. Ein 70 Kilogramm schwerer Mensch trägt ungefähr ein Kilogramm Calcium mit sicher herum. Während die Knochen in jüngeren Jahren vor allem durch Unfälle in Mitleidenschaft gezogen werden, wächst mit höherem Lebensalter das Risiko, an Osteoporose zu erkranken. Dabei verringert sich die Knochendichte infolge eines den Aufbau übersteigenden Abbaus von Knochengewebe.

Unser gesuchtes Element hat große Ähnlichkeiten mit Calcium, verfügt jedoch über einen etwas größeren Ionenradius, wodurch die enterale Resorption deutlich eingeschränkt ist. Im Körper eines 70 Kilogramm schweren Menschen findet man im Vergleich zum Calcium daher nur ungefähr ein Drittel so viel. Doch auch dann ist das Element vor allem im Knochen gebunden. Es wird sogar mit einer solchen Affinität vom Knochen aufgenommen, dass es den inoffiziellen Namen „Knochensucher“ hat. Somit verringert die Einnahme das Risiko, einen Knochenbruch beispielsweise an der Wirbelsäule oder der Hüfte zu erleiden. Die Knochendichte nimmt vor allem deshalb zu, weil das gesuchte Element verglichen mit Calcium eine höherer Atommasse hat. Doch der eigentliche und wichtige therapeutische Effekt besteht darin, die knochenabbauenden Osteoklastenzu hemmen und die Bildung sowie Aktivität von knochenaufbauenden Osteoblasten zu fördern.

Das gesuchte Element war als Salz der Ranelicsäure bis 2017 auf dem Markt und für die Osteoporosetherapie bei postmenopausalen Frauen zugelassen. Schwere zum Teil lebensbedrohliche Nebenwirkungen (u.a. Thromboembolien) führten jedoch bereits drei Jahre nach der Zulassung zu europaweiten Warnungen, einem ersten Rote-Hand-Brief nach zehn Jahren und schließlich der Marktrücknahme im 14. Jahr.

Frage: Welches Element suchen wir?

Bei dem gesuchten Element handelt es sich um Strontium mit der Ordnungszahl 38. Durch Salzbildung, z.B. mit Ranelicsäure, kann die Bioverfügbarkeit verbessert werden. Strontiumranelat wurde unter dem Handelsnamen Protelos vertrieben.

 

Gewonnen hat Ingrid Quambusch aus Gießen, herzlichen Glückwunsch!


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