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Sinnvoller Einsatz der CGRP-Antikörper (Teil 2 von 2)
Ist ein Wechsel zwischen Migräne-Antikörpern sinnvoll?
Seit einem Jahr bereichern Migräne-Antikörper die Prophylaxe der Migräne. Ein neues Migräne-Leitlinien-Addendum soll nun helfen, Erenumab, Fremanezumab und Galcanezumab sinnvoll einzusetzen. Ergibt ein Wechsel zwischen Antikörpern bei Nichtansprechen Sinn? Welcher der Migräne-Antikörper ist der „beste“? Und wer sollte vorerst nicht mit CGRP-(Rezeptor-)Antikörpern behandelt werden?
Ab Juli 2018 ging es mit den innovativen Antikörpern zur Migräne-Prophylaxe bei den FDA- und EMA-Zulassungen Schlag auf Schlag. Mittlerweile bereichern bereits drei Antikörper – Erenumab (Aimovig®), Galcanezumab (Emgalitiy®) und Fremanezumab (Ajovy®) – im CGRP-System (Calcitonin Gene-Related Peptide) die Vorbeugung von Migräne-Anfällen, sowohl für episodische als auch chronische Migräne. Ein vierter CGRP-Antikörper hängt derzeit in der Pipeline, für Eptinezumab hat Alder Biopharmaceuticals die Zulassung bei der FDA im April dieses Jahres eingereicht und erwartet eine Entscheidung bis zum Februar 2020.
Zeit, sich um eine Empfehlung zum Umgang mit den Migräne-Antikörpern Gedanken zu machen. Dieser Ansicht war die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) – sie hat die S1-Leitlinie „Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne“ um Empfehlungen zum rationalen Umgang in der Prophylaxe der Migräne mit monoklonalen Antikörpern gegen CGRP oder den CGRP-Rezeptor ergänzt.
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Was allen Antikörpern gemein ist: Sie greifen im CGRP-System an. Jedoch ist das Target von Erenumab der CGRP-Rezeptor, während Eptinezumab, Fremanezumab und auch Galcanezumab direkt Calcitonin Gene-Related Peptide neutralisieren. Ergibt es Sinn, wenn Migränepatienten auf eine Substanz nicht ansprechen, sodann einen anderen Antikörper „auszuprobieren“? In den Augen der Leitlinienexperten ist diese Vorgehensweise durchaus eine Überlegung wert. Da Antikörper gegen Liganden oder Rezeptoren unterschiedliche Kaskaden beeinflussen können, könne „es vielleicht aus biologischen Gründen im Einzelfall sinnvoll sein, bei Versagen eines CGRP-Rezeptorantagonisten es mit einem CGRP-Antagonisten und vice versa zu versuchen.“
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