KKH schreibt 1700 Apotheken und 1800 Ärzte an
Bereits am Montag berichtete DAZ.online über das Schreiben der KKH an die Apotheken. Darin heißt es, die im wirtschaftlichen Interesse gebotene Substitution setze voraus, dass der Arzt nicht „Aut-idem“ ankreuze und die Apotheke nicht das Sonderkennzeichen für „pharmazeutische Bedenken“ nutze. Daher werde die Krankenkasse in den nächsten Wochen Ärzte in der Umgebung der angeschriebenen Apotheke ansprechen, „deren Aut-idem-Quote in den letzten 12 Monaten deutlich über der arztspezifischen Vergleichsgruppe lag“.
Ärzte offenbar im Fokus
Auf Anfrage von DAZ.online erklärte die KKH nun, sie habe rund 1.700 Apotheken angeschrieben, „in denen Rezepte mit einem Aut-idem-Kreuz eingelöst wurden“. Weiter erklärte die KKH dazu: „Ziel dieser Schreiben war es, die Apotheken in der Umgebung von etwa 1.800 Ärzten, die wir ebenfalls kontaktiert haben, lediglich zu informieren. Denn das veränderte Verordnungsverhalten der Ärzte kann zu Versichertenrückfragen in den Apotheken führen.“ Weiter erklärt die KKH, für die Substitution sei die Krankenkasse auch „auf eine angemessene Verwendung von Sonderkennzeichen in den Apotheken angewiesen“.
Demnach stehen offenbar die Ärzte im Zentrum der Maßnahme. Doch die Information über die Schreiben an die Ärzte wird genutzt, um auch die Apotheken zum sparsamen Umgang mit dem Instrument der pharmazeutischen Bedenken anzuhalten. Im Schreiben an die Apotheken heißt es, pharmazeutische Bedenken bestünden nur, „wenn durch den Präparateaustausch trotz zusätzlicher Beratung des Patienten der Therapieerfolg oder die Arzneimittelsicherheit im spezifischen Ausnahmefall gefährdet ist“.