Norovirus oder Magen-Darm-Grippe?
Der Unterschied zwischen einer Norovirusinfektion und anderen Magen-Darm-Erkrankungen liegt meist im besonders schnellen Krankheitsbeginn. Aus völligem Wohlbefinden wird plötzlich ein sehr starkes Krankheitsgefühl. Dazu gehören starkes Erbrechen und auch starke Durchfälle.
Im vergangenen Jahr wurden laut Robert Koch-Institut (RKI) 77.583 Fälle von Norovirus-Brechdurchfall gemeldet, vor allem während der Wintermonate. Dabei umfasst diese Zahl nur jene Fälle, bei denen das Virus labordiagnostisch nachgewiesen wurde. Die tatsächlichen Fallzahlen dürften um ein Vielfaches höher liegen, schätzt die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Dass das hoch ansteckende Norovirus vor allem in der Wintersaison grassiert, liegt laut RKI vor allem an den niedrigen Temperaturen und der trockenen Luft, die zu dieser Jahreszeit vorherrschen. In diesem Klima sind die Erreger der Magen-Darm-Krankheit stabiler. Außerdem ist das menschliche Immunsystem im Winter weniger schlagkräftig als im Sommer.
Erkrankte sollten den Kontakt zu anderen Menschen so weit wie möglich meiden. Im Idealfall nutzen sie auch separate Toiletten, auf jeden Fall aber eigene Handtücher und Hygieneartikel. Toilette, Waschbecken, Türgriffe und Böden sollten regelmäßig – am besten mit Einwegtüchern, die dann in der Toilette entsorgt werden – gereinigt werden. Wasser und gängige Reinigungsmittel können aber ebenso verwendet werden. Dann sollten die Putzlappen aber möglichst sofort heiß gewaschen werden. Wichtig ist es auch, Bettwäsche, Kleidung und Handtücher bei höchstmöglichen Temperaturen zu waschen.
Auch wenn die Erkrankungssymptome vorbei sind, scheiden Betroffene das Virus noch mehrere Wochen lang mit dem Stuhl aus. Es heißt deshalb, auf besondere Hand- und Toilettenhygiene zu achten und nicht zu früh wieder in den Alltag zu starten. Die Experten der DGVS empfehlen, dass Erkrankte nach Abklingen der Symptome noch mindestens zwei Tage zu Hause bleiben sollten.
Stuttgart - 20.12.2019, 09:01 Uhr
(Foto: Goffkein / stock.adobe.com)