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„Historische Apotheken – neu betrachtet“ – Teil 3
Bautzens Älteste – 477 Jahre Apothekengeschichte
Über Jahrhunderte fortgeführte Apothekentradition ist faszinierend. Historische Apotheken sind Zeugen des Wandels sowohl der Pharmazie als auch des Weltgeschehens. Geschichte atmen, Geschichte transportieren und Geschichte mit dem Hier und Jetzt verbinden – darauf kommt es an. Teil 3 der DAZ-Serie: die Stadtapotheke Bautzen – Bautzens Älteste Apotheke steht für 477 Jahre Apothekengeschichte in wechselhaften Zeiten.
Bautzens älteste Apotheke, die Stadtapotheke, war lange Zeit die einzige Apotheke am Ort. 477 Jahre ist sie bereits ein Teil der Stadt, davon 433 Jahre am heutigen Standort. Die Chronik dieser alteingesessenen Apotheke zeigt eine wechselhafte Geschichte auf: beginnend mit dem ersten Apotheker Bautzens, der 1542 auf Bitten des Rates der Stadt die Apotheke gründete, über die Zeit der Verstaatlichung in der DDR bis hin zu den Anforderungen der Gegenwart. Apothekenleiterin Sylvia Janze berichtet DAZ.online von vielfältigen Herausforderungen, von der Wendezeit, den Bemühungen, im historischen Zentrum Bautzens zu bestehen – und der Freude, eine jahrhundertealte Apothekentradition fortführen zu können.
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Älteste Apotheke Bautzens – lange Zeit die einzige Apotheke am Ort
Das Jahr 1586 war ein wichtiges Jahr in der Geschichte der Stadtapotheke. Einerseits zog sie damals an den Hauptmarkt Nr.6 und ist seitdem an diesem Ort verblieben. Andererseits erhielt der damalige Inhaber das Privileg, dass in der Stadt keine weitere Apotheke errichtet werden durfte. So blieb die Apotheke für lange Zeit die einzige am Ort. Inzwischen sind andere Zeiten angebrochen und die Bautzener können zwischen elf Apotheken wählen, erläutert Sylvia Janze.
Bautzen blieb wie so viele Städte nicht von Stadtbränden oder den Wirren des Dreißigjährigen Krieges verschont. So erging es auch der Stadtapotheke, deren heutiges Gebäude nach dem Stadtbrand von 1709 errichtet wurde. Die durch den Brand zerstörten Gebäude am Hauptmarkt wurden sämtlich im Stile des Barock neu errichtet. Noch heute zeugt die Barockfassade der Apotheke von dieser Zeit
Verstaatlicht während der DDR-Zeit
Apothekerin Janze übernahm die Stadtapotheke im Jahre 2012 von ihrer Mutter Heidrun Nawka. Schon als Kind war Janze gerne in der Apotheke, in der ihre Mutter seit den 70er-Jahren als Angestellte arbeitete. Zu DDR-Zeiten war die Apotheke verstaatlicht. Es wurde noch vieles selbst herstellt: „Es war immer tüchtig was los und ich kann mich daran erinnern, dass ich oft auf dem Rezepturtisch gesessen und zugeguckt habe. Es wurde natürlich viel selber gemacht, weil es ja wenig gab“, beschreibt Janze die damalige Situation. Nach der Wende übernahm Nawka die Apotheke zunächst zusammen mit einer Kollegin als OHG und ab 1994 als alleinige Inhaberin.
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