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Ubrelvy in den USA
FDA: Erstes „-gepant“ gegen Migräne zugelassen
In der Therapie der Migräne gab es im vergangenen Jahr viele Neuigkeiten. Zuletzt sind die CGRP-Antikörper zur Prophylaxe von Migräneattacken in die deutsche Leitlinie aufgenommen worden. CGRP ist jedoch auch als Target in der akuten Therapie der Migräne vielversprechend. Das beweist nun die Zulassung von Ubrogepant in den USA.
Die Pathogenese der Migräne ist noch nicht vollständig aufgeklärt, der eigentliche Migränekopfschmerz soll auf einer neurogenen Entzündungsreaktion an den Arterien der Hirnhäute basieren (Quelle: Mutschler Arzneimittelwirkungen, 11. Auflage). Dort werden im Initialstadium der Migräneattacke Entzündungsmediatoren freigesetzt: z.B. Prostaglandine, Stickstoffmonoxid, Substanz P und Calcitonin gene-related peptide (CGRP). Gerade die durch CGRP hervorgerufene neurogene Entzündung und Dilatation der Kranialarterien spielen wohl nach aktuellem Stand eine zentrale Rolle in der Therapie der Migräne: Seit etwa einem Jahr gibt es monoklonale Antikörper, die zur Prophylaxe der Migräne zum Einsatz kommen und sich gegen den CGRP-Rezeptor (Erenumab) oder gegen CGRP (Fremanezumab, Galcanezumab) selbst richten. Ein Arzneimittel zur Therapie der akuten Migräneattacke, das sich direkt gegen CGRP richtet, gibt es in Deutschland bislang allerdings noch nicht.
Hier kommen bei schweren Migräneattacken beziehungsweise fehlendem Ansprechen auf Analgetika die Triptane zum Einsatz. Sie sind Agonisten an 5-HT1B/1D-Rezeptoren und wirken über verschiedene Effekte. Als 1990 die wichtige Rolle von CGRP in der Pathophysiologie der Migräne identifiziert wurde, fand man damals aber auch schon heraus, dass die CGRP-Konzentration abnahm, wenn eine Migräne-Attacke erfolgreich mit Sumatriptan behandelt wurde. Dass CGRP auch eine Zielstruktur für die Akuttherapie der Migräne sein könnte, lag also nicht allzu fern. Erst kürzlich berichtete DAZ.online, dass Ubrogepant als „small molecule“ und oraler CGRP-Antagonist vielversprechende Daten liefert.
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Nun hat die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA kurz vor Weihnachten in den USA tatsächlich Ubrogepant unter dem Markennamen Ubrelvy zugelassen. Die Tabletten dürfen zur akuten Therapie der Migräne mit oder ohne Aura bei Erwachsenen zum Einsatz kommen. Zur Prävention ist Ubrogepant ausdrücklich nicht indiziert. Laut der US-amerikanischen Fachinformation werden 50 mg- oder 100mg-Dosierungen erhältlich sein – so wurde Ubrogepant auch in der klinischen Studie ACHIEVE I dosiert. Innerhalb von 24 Stunden dürfen damit maximal 200 mg Ubrogepant eingenommen werden.
Ubrelvy ist kontraindiziert für die gemeinsame Verabreichung mit starken CYP3A4-Hemmern. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Übelkeit und Schläfrigkeit.
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