Geschäftsjahr 2019

Shop Apotheke wächst langsamer und baut Rx-Aktivitäten aus

Berlin - 21.01.2020, 10:15 Uhr

Der EU-Versender Shop Apotheke konnte seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2019 zwar um 30 Prozent steigern. Im Jahr zuvor lag das Plus aber noch deutlich höher. (Foto: Shop Apotheke)

Der EU-Versender Shop Apotheke konnte seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2019 zwar um 30 Prozent steigern. Im Jahr zuvor lag das Plus aber noch deutlich höher. (Foto: Shop Apotheke)


Der EU-Versender Shop Apotheke ist im Geschäftsjahr 2019 weiter gewachsen. Ersten Zahlen des Konzerns zufolge hat sich der Umsatz um 30 Prozent gesteigert. Die detaillierten Ergebnisse will das Unternehmen erst im März bekanntgeben. Klar ist aber schon jetzt: Der Konzern hat seine Bemühungen im Rx-Markt intensiviert und konnte die Anzahl der belieferten Rezepte deutlich steigern. Allerdings: Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2018 fiel das Wachstum 2019 deutlich langsamer aus.

Einer Pressemitteilung zufolge lag der Umsatz der Shop Apotheke am Ende des Geschäftsjahres (Stichtag 31. Dezember 2019) bei rund 701 Millionen Euro. 2018 hatte er noch bei knapp 540 Millionen Euro gelegen. Die bereinigte EBITDA-Marge liegt nach den vorläufigen Berechnungen ebenfalls innerhalb des prognostizierten Korridors von -2,0 Prozent bis -2,3 Prozent. Alleine im vierten Quartal 2019 steigerte der Konzern seinen Umsatz um 27 Prozent von 151 Millionen Euro auf rund 192 Millionen Euro.

Konzernangaben zufolge ist im vergangenen Jahr auch die Anzahl der aktiven Kunden weiter gewachsen. Ende 2018 gab es demnach rund 3,5 Millionen Kunden in Europa, Ende Dezember 2019 rund 4,7 Millionen. Im Gegensatz zum Wettbewerber DocMorris, bei dem die Umsatzsprünge auch auf die Übernahmen anderer Versandhändler zurückzuführen sind, legt die Shop Apotheke Wert darauf, dass der eigene Umsatzanstieg „nahezu vollständig (28 Prozent)“ auf organischem Wachstum basiert.

Klar ist aber auch: Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2018 hat sich das Wachstum der Shop Apotheke stark verlangsamt. Das Unternehmen hatte 2018 den Umsatz um 90 Prozent auf 540 Millionen Euro erhöht. Dahinter steckte auch damals eine signifikante Steigerung bei den Kundenzahlen, nämlich eine Zunahme der Anzahl aktiver Kunden von 2,7 Millionen Ende 2017 auf rund 3,5 Millionen Ende 2018. Allerdings: Im November 2017 war die zuvor übernommene Europa Apotheek in das Geschäft der Shop Apotheke integriert worden.

Die vollständige Mitteilung zum Geschäftsjahr 2019 will der Versandhändler im März dieses Jahres vorlegen. Dann wird auch klar werden, wie tief sich die Shop-Apotheke noch in den roten Zahlen befindet. Denn das wurde in der Mitteilung zu den vorläufigen Ergebnissen nicht thematisiert. Nach dem ersten Halbjahr 2019 lag das bereinigte Ergebnis nach Steuern mit minus 19,9 Millionen Euro gegenüber minus 14,5 Millionen Euro tief im roten Bereich und erreichte eine negative Rekordmarke.

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7000 Rezepte pro Tag

Auch das Geschäft im Rx-Markt wird immer wichtiger für die Shop Apotheke. Das Geschäft mit Rx-Medikamenten verzeichnete eigenen Angaben zufolge einen Zuwachs um etwa 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Shop Apotheke-CEO Stefan Feltens dazu: „Erst kürzlich konnten wir mit dem Eingang von über 7000 Papierrezepten an einem Tag einen neuen Rekordwert verzeichnen.“

So wie DocMorris verbindet auch die Shop Apotheke große Hoffnungen mit dem E-Rezept. „Nach der flächendeckenden Einführung elektronischer Rezepte, mit der wir im Jahr 2021 rechnen, erwarten wir bei den verschreibungspflichtigen Medikamenten nochmals einen erheblichen Wachstumsschub. Kunden können dann vollumfänglich von den Vorteilen des Online-Einkaufs profitieren“, so Feltens.


Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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4 Kommentare

gutes Marketing

von Beobachter am 14.02.2020 um 12:54 Uhr

Da zählt Oma dingsda eben nicht. Man muß weit gehen um einen so bescheuerten Staat wie D zu finden, der auf eigene Steuereinnahmen verzichtet um eine Konkurrenz zu fördern, die im dortigen Staat gar nichts versenden darf. Dazu kommen noch die Schleuder-Ramschpreise für OTC. Da muss Brüssel sein schützendes Händchen drüberhalten, damit das zarte Pflänzchen nicht eingeht.
Hier überigens die URL zur (seo) Marketingstrategie https://www.seo-rex.de/

"in Europa, Ende Dezember 2019 rund 4,7 Millionen. Im Gegensatz zum Wettbewerber DocMorris, bei dem die Umsatzsprünge auch auf die Übernahmen anderer Versandhändler zurückzuführen sind, legt die Shop Apotheke Wert darauf, dass der eigene Umsatzanstieg „nahezu vollständig (28 Prozent)“ auf organischem Wachstum basiert."

Dem kann ich zustimmen.

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Merkwürdiges Geschäftmodell

von Beobachter am 21.01.2020 um 15:08 Uhr

7.000 Rezepte pro Tag. Das macht mindestens 70.000 Euro Bonuszahlungen am Tag. Da kommen locker 15 Mio Euro pro Jahr zusammen.
Wer will da Geld verdienen? Dazu kommen noch die Schleuder-Ramschpreise für OTC. Da muss Brüssel sein schützendes Händchen drüberhalten, damit das zarte Pflänzchen nicht eingeht. Notfalls wird die Bundesreigierung dieses merkwürdige holländische Geschäftsmodell (das im Grunde versicherungsbetrug ist!) subventionieren müssen. Deutsche Politiker finden sich bestimmt dafür!

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AW: Merkwürdiges Geschäftmodell -ganz richtig

von ratatosk am 21.01.2020 um 18:23 Uhr

Um diese Konsorten vom Großkapital muß man sich keine Sorgen machen, geneigte Poliitiker die gegen die Interessen der Bürger und des eigenen Staates handeln gibt es genug, den Rest machen Staatsfonds ala Saudis - die will sicher keiner ungeneigt machen. Da zählt Oma dingsda eben nicht. Man muß weit gehen um einen so bescheuerten Staat wie D zu finden, der auf eigene Steuereinnahmen verzichtet um eine Konkurrenz zu fördern, die im dortigen Staat gar nichts versenden darf.

Shop apotheke und Doc Morris und Co

von Conny am 21.01.2020 um 11:00 Uhr

Schöne neue Apothekenwelt. 7000 Rezepte sind zwar wenig, aber wieviele Apotheker/innen schauen wohl sorgfältig drüber. Aber klar mit Zuwendungen wird es mit e-Rezept massiv mehr werden.

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