Worauf kann man bei Leberzirrhose in der Apotheke achten?
Selbst beim Arzt – und noch mehr in der Apotheke – ist es nicht leicht, Patienten mit Leberschäden zu erkennen. Laut dem in der MMP 5/2019 erschienenen Artikel, handelt es sich bei fortgeschrittener Zirrhose oft um untergewichtige Patienten mit allerdings unspezifischer Symptomatik wie Leistungsschwäche, Meteorismus, Flatulenz, Obstipation und Druckgefühl in der Lebergegend. Auch Gynäkomastie und Aszites könnten einem in der Apotheke ins Auge fallen. Ikterische Skleren, Lackzunge, Hämorrhoiden und Ödeme könnten weitere klinische Zeichen sein, von denen der Patient berichtet.
Ursächlich für die Veränderungen der Pharmakodynamik und -kinetik durch die Zirrhose wiederum ist laut AkdÄ vor allem ein verminderter hepatischer First-Pass-Effekt durch den veränderten Blutfluss durch die Leber sowie eine verminderte Aktivität von arzneimittelmetabolisierenden Enzymen. Aber auch Hypalbuminämie könne durch geringere Proteinbindung zu höheren Serumspiegeln von Arzneimitteln führen. Die Aszites bedingt außerdem ein höheres Verteilungsvolumen und die Aufnahme von Arzneimitteln kann durch eine portale Hypertension verändert sein. „Darüber hinaus kann eine gestörte biliäre als auch renale Ausscheidung von Arzneimitteln bzw. deren Metaboliten zu erhöhten Serumspiegeln von Arzneimitteln führen.“
Werden dann beispielsweise spezifische Dosisempfehlungen nicht beachtet, könnte sich die Nierenfunktion verschlechtern, es könnten gastrointestinale Blutungen auftreten oder eine hepatische Enzephalopathie könnte induziert oder verschlechtert werden.
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