Kommentar
Die Gefährlichkeit von Solarien ist wissenschaftlich tatsächlich schwer zu beziffern. Eine prospektive Studie mit ausgeglichenen Studienarmen oder gar eine Verblindung ist kaum denkbar. Außerdem reicht es nicht, die Gefahren durch UV-Strahlung darzulegen. Würde ein Verbot von Solarien tatsächlich zum Rückgang von Hautkrebs führen? Schließlich können die Betroffenen – zumindest in den Sommermonaten – auch auf die natürliche Sonne zurückgreifen. Diese ist nicht unbedingt ungefährlicher. Außerdem gibt es sicher Unterschiede bei den verschiedenen Sonnenbänken.
Auf der anderen Seite, muss man sich überlegen, ob Einrichtungen wie Solarien, die das Krebsrisiko erhöhen können, heute noch zeitgemäß sind. Wir investieren großen Aufwand, um selbst ein geringes Krebsrisiko wirksamer Therapien auszuschließen (Hydrochlorothiazid, Valsartan).
Wozu soll das gut sein, wenn sich der Patient dann freiwillig auf die Sonnenbank legt?
Dr. Stefan Fischer, Apotheker und Diplom-Pharmazeut, Redakteur der medizinisch-pharmazeutischen Zeitschriftentitel
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