EU-Fahnen in Amsterdam gehisst

EMA schließt Umzug ab und feiert Jubiläum

Remagen - 06.02.2020, 09:00 Uhr

Das neue Gebäude der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) an der Amsterdam Zuidas. (Fott: picture alliance / ANP / LEX VAN LIESHOUT)

Das neue Gebäude der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) an der Amsterdam Zuidas. (Fott: picture alliance / ANP / LEX VAN LIESHOUT)


Die europäische Arzneimittelagentur hat derzeit allen Grund zu feiern. Zum einen wurde sie kürzlich 25 Jahre alt und zum anderen ist sie endlich voll und ganz an ihrem neuen Standort in Amsterdam angekommen. Als äußeres Zeichen wurden dort jetzt auch die „obligatorischen“ EU-Flaggen hochgezogen, die während der kraftraubenden Umzugsphase ein Jahr lang eingeholt waren.

Anfang der Woche haben sich die Mitarbeiter der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) in Amsterdam zu einer feierlichen Zeremonie versammelt. In der Lobby ihres neuen und endgültigen Gebäudes am Post-Brexit-Standort wurden die EU-Flaggen gehisst. „Vor einem Jahr haben wir die Flaggen in London schweren Herzens gesenkt“, sagte Guido Rasi, Exekutivdirektor der EMA. „Mit dieser Fahnenzeremonie in unserem neuen Haus in Amsterdam können wir nun das Kapitel unseres Umzugs abschließen, in die Zukunft blicken und uns endlich wieder voll und ganz auf unsere Mission im Bereich der öffentlichen Gesundheit konzentrieren."

Mehr zum Thema

Immer wieder wandlungsfähig

Ein Vierteljahrhundert BfArM

Danke an die Niederländer für den „herzlichen Empfang“

Termingerecht war das neu errichtete, für die Bedürfnisse der Agentur maßgeschneiderte Gebäude im Stadtteil Zuidas am 15. November 2019 übergeben worden. Der eigentliche Umzug fand Anfang 2020 statt. Davor hatte die ranghöchste EU-Arzneimittelagentur seit März 2019 bereits in einem vorübergehenden Domizil in Amsterdam Sloterdijk residiert. „Die EMA nach Amsterdam zu verlegen, war eine Herausforderung“, hob Rasi hervor. „Ich möchte unseren Mitarbeitern für ihr Engagement und ihre bemerkenswerte Belastbarkeit danken, den niederländischen Behörden für ihre Unterstützung und dem niederländischen Volk für den herzlichen Empfang.“

Regulatorisches Netzwerk für Arzneimittel als „einzigartige Partnerschaft“

Die Fahnenzeremonie am 3. Februar 2020 war auch eine Gelegenheit für die EMA, ihr 25-jähriges Bestehen zu feiern. Die EMEA (European Medicines Evaluation Agency), wie sie anfangs hieß, wurde am 26. Januar 1995 gegründet und bildet seitdem den Dreh-und Angelpunkt des europäischen Zulassungssystems. Basis für die Arbeit der Agentur ist das europäische regulatorische Netzwerk für Arzneimittel, eine laut EMA „einzigartige Partnerschaft zwischen der Europäischen Kommission, den Arzneimittelzulassungsbehörden der Länder des Europäischen Wirtschaftsraums und der EMA. Diese fördere den Austausch von Wissen, Ideen und bewährten Verfahren und gewährleiste damit höchste Standards bei der Arzneimittelregulierung.

Aufgaben sukzessive erweitert

Heute bündeln Regulatoren aus allen Ländern ihre Expertise in den sieben wissenschaftlichen Ausschüssen für Humanarzneimittel (CHMP), Tierarzneimittel (CVMP), Arzneimittel für Kinder (PDCO), für seltene Krankheiten (COMP), für pflanzliche Arzneimittel (HMPC) sowie für neuartige Therapien (CAT) und für Pharmakovigilanz (PRAC). Hinzu kommen mehr als 30 Arbeitsgruppen und ein Pool von mehreren tausend europäischen wissenschaftlichen Experten aus dem Netzwerk. Der Aufgabenbereich der Agentur wurde im Laufe der Zeit im Einklang mit der Weiterentwicklung der EU-Rechtsvorschriften für Arzneimittel sukzessive erweitert. Neben der originären Bewertung von Human- und Tierarzneimitteln im zentralen Zulassungsverfahren ist die EMA heute auch zuständig für Präparate aus Spezialgebieten, wie Arzneimittel für seltene Krankheiten (seit 2000), pflanzliche Arzneimittel (seit 2004), Arzneimittel für Kinder (seit 2006) und Arzneimittel für neuartige Therapien (seit 2007). 



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.