Ethanolische Händedesinfektionslösung (WHO)
Ethanol 96 % (V/V) | 67,28 g |
Wasserstoffperoxid-Lösung 3 % | 4,22 g |
Glycerol | 1,83 g |
Gereinigtes Wasser | zu 86,15 g |
Um der momentan großen Nachfrage nach Desinfektionsmitteln gerecht zu werden, dürfen Apotheken seit Anfang März Desinfektionsmittel zur Anwendung auf der Haut selbst herstellen. Darunter ist auch eine von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorgeschlagene Formulierung einer Ethanol-Wasser-Mischung mit Wasserstoffperoxid und Glycerol. Einige Apotheken äußern nun die Befürchtung, dass aus dem im Alkohol enthaltenem Vergällungsmittel und Wasserstoffperoxid explosive Lösungen entstehen können.
Die von den Apotheken momentan hergestellten Desinfektionsmittel gelten als Biozid und nicht als Arzneimittel. Die Qualität der Ausgangsstoffe braucht daher nicht den Anforderungen des Arzneibuchs zu entsprechen, das heißt, es darf auch vergällter Ethanol verwendet werden. Vor der Herstellung Ethanol-haltiger Händedesinfektionsmittel muss die Apotheke allerdings eine Meldung darüber bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin machen.
Die genaue Zusammensetzung der von der WHO empfohlenen Lösung zur Desinfektion der Haut kann unter anderem im DAC/NRF-Rezepturenfinder nachgelesen werden, durch Angabe der einzelnen Massen kann die Lösung durch Abwiegen hergestellt werden:
Ethanol 96 % (V/V) | 67,28 g |
Wasserstoffperoxid-Lösung 3 % | 4,22 g |
Glycerol | 1,83 g |
Gereinigtes Wasser | zu 86,15 g |
Aktuell ist Ethanol nur vergällt zu beziehen. Durch Zusatz bestimmter Stoffe ist vergällter Alkohol für den menschlichen Genuss unbrauchbar. Als Vergällungsmittel wird in Deutschland meist Methylethylketon eingesetzt, auf 100 Liter Ethanol wird dabei 1 Liter Methylethylketon zum Vergällen zugesetzt. Zur Herstellung der Desinfektionslösung sieht die WHO noch einen Zusatz von Wasserstoffperoxid vor. Die Substanz ist dabei kein wirksamer Bestandteil der fertigen Lösung, sondern zum Inaktivieren von Bakteriensporen enthalten. Eine äußerst mühsame Filtration durch einen Membranfilter mit der Porenweite von 0,2 µm zur Entfernung eventuell vorhandener Sporen kann daher entfallen.
1 Kommentar
Grad der Giftigkeit
von Mike am 24.03.2020 um 23:29 Uhr
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